Ioniq 5 AWD schon gefahren
Erster Test des Super-Stromers von Hyundai

Mit dem Ioniq 5 lanciert Hyundai einen neuen Stromer, der mit über 300 PS und Allrad einen spannenden Auftritt hinlegt. Wir fahren bereits vorab ein Vorserien-Exemplar.
Publiziert: 27.04.2021 um 06:19 Uhr
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Aktualisiert: 28.04.2021 um 10:31 Uhr
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Hingucker: Der Elektro-Hyundai Ioniq 5 startet im Juni ...
Foto: DINO EISELE
Stefan Grundhoff

Wenn das mal kein Hingucker ist: Mit dem Ioniq 5 hat Hyundai jetzt einen cool gestylten Crossover-SUV gegen VWs ID.4 und Co. Verwunderlich? Nein: Wie Tochter Kia fährt Hyundai in Sachen Strom schon lange vorne mit, etwa mit dem jüngst gelifteten, bereits im Blick-Dauertest bewährten Kona Electric.

Der entgegen ersten Erwartungen zwar unter dem Elektrolabel Ioniq laufende, aber jetzt trotzdem den Vornamen Hyundai tragende Ioniq 5 ist 4,64 Meter lang und bietet enorm Platz, auch auf der längs verschiebbaren Rückbank. Das Ladeabteil fasst 527 bis 1587 Liter. Für Ladekabel etc. gibt es im 4x4 ein 24 Liter-Fach vorne, in den folgenden Heckantriebs-Typen fasst es 57 Liter. Ablagen? Massig.

Beim Laden voll entspannen

Nette Gadgets sind Liegesitze vorne mit Fussstützen sowie eine um 14 Zentimeter verschiebbare Mittelkonsole. Hier kann man es sich etwa bei der Ladepause richtig bequem machen. Auch die erhöhte Position am Lenkrad passt. Der Seitenhalt der bequemen Sessel auch, falls man nicht Kurven-Bestzeiten aufstellen will.

Von mangelndem Temperament kann jedoch keine Rede sein. Wir fahren hier ein Vorserien-Exemplar der Topversion mit Allradantrieb und 305 PS (225 kW) sowie 605 Nm. So sausen wir in nur 5,2 Sekunden auf Tempo 100 und werden, wo erlaubt, bis zu 185 limitierte km/h schnell. Die Power kommt aus dem 72,6-kWh-Akku, der laut WLTP 430 Kilometer (WLTP-Verbrauch 19,0 kWh/100 km) weit kommt (folgende Heckantriebs-Version je nach Akku bis 485 WLTP-km).

Nicht Sportler, sondern Komfortler

Unterwegs schlägt sich der Ioniq 5 prima. Wer gerne sportlich fährt, wird etwas Rückmeldung in der Lenkung vermissen und den SUV zu weich gefedert finden. Aber dafür verleiht dies eine schön komfortable Note, und auch die fast 2,2 Tonnen Gewicht werden zwar nicht gänzlich, aber doch gekonnt kaschiert.

Im Lenkrad wählt man die Fahrmodi «Eco», «Normal» oder «Sport», die unter anderem die Lenkung verändern – aber meist passt «Eco» für den entspannten Alltag prima. Ein Individual-Modus fehlt, dafür gibt es ein Schneeprogramm. Übrigens: Der Allrad-Ioniq schleppt sogar Hänger von bis zu 1600 Kilo.

Assistenz satt an Bord

Bei der Assistenz spielt der Ioniq 5 gross auf. Der Autobahnassistent des Radartempomaten wechselt auf Wunsch jetzt gar selbsttätig die Fahrspur. Eine sehr nützliche (z.B. auch im neuen Hyundai Tucson) verbaute Kleinigkeit ist die sich beim Blinken aktivierende Totwinkel-Cam, auf der man auf der jeweiligen Seite im Instrumenten-Display zum Beispiel den Velostreifen gut im Blick hat.

An einer Magnetfläche links vom Lenkrad halten sogar Kühlschrankmagnete und somit Einkaufszettel. Wortwörtlich noch grösseres Kino ist das Head-up-Display, das auf 44 Zoll Grösse informiert – inklusive Navi, Assistenz, Tempolimits und mit Augmented Reality. Auch das Infotainment mit seinem – genau wie bei den Instrumenten – 12,25 Zoll grossen Screen kann alles. Schade, braucht man für Apple CarPlay und Android Auto hier aber leider noch eine Kabelverbindung.

E-Bike am Auto laden

Dafür gibt es viele USB-Anschlüsse und sogar 230-Volt-Steckdosen für ein E-Bike oder ein Laptop. Praktisch! Wird der Ioniq selbst geladen, ist er mit 800-Volt-Technik zukunftsfit. Derzeit lädt er mit bis zu 350 kW, was an einem Schnelllader von 10 auf 80 Prozent in 18 Minuten reichen soll. Zu Hause sind es nur 11 kW. Mit Over-the-Air-Updates soll noch optimiert werden.

Der Hyundai Ioniq 5 startet zuerst als superkompletter «First Edition». Unter anderem sind Ledersitze (vorne elektrisch und belüftbar sowie rundum heizbar), sämtliche Assistenz samt Rundum-Kamera und drei Jahre Online und fünf Jahre Garantie drin (einzige Optionen sind Lackvarianten). Der «First Edition» mit 4x4 kostet 59'500 Franken, ist bereits bestellbar und rollt ab Juni an. Zeitgleich sind dann Varianten mit Heckantrieb ab 218 PS und ab 44'900 Franken bestellbar.

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