Neuer Tucson Hybrid im Jahres-Dauertest
Dieser Hyundai macht uns heiss

Im neuen Hyundai Tucson können Sie gar ein gemütliches Kaminfeuer entfachen. Die inzwischen vierte Generation bietet aber noch viel mehr. Grund genug, den beliebten SUV mit 230-PS-Hybridantrieb einem einjährigen Dauertest zu unterziehen.
Publiziert: 21.02.2021 um 15:01 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2021 um 13:31 Uhr
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Vermessen, wenn wir behaupten, dass der neue Hyundai Tucson seitlich etwas vom ...
Foto: ZVG.
Raoul Schwinnen

Er gefällt! Schon lange nicht mehr sind wir derart oft auf die schicke Optik eines Neuwagens angesprochen worden wie beim neuen Hyundai Tucson. Es stimmt aber auch, der 4,50 Meter lange und 1,87 Meter breite SUV stellt mit seinem bulligen Auftritt etwas dar. Seitlich erinnert der Koreaner gar etwas an den Lamborghini Urus. Und das durchgehende Leuchtenband am Heck kennen wir von Porsche. Doch der grosse optische Wurf sind beim Tucson seine bis in den Kühlergrill reichenden Tagfahrlichter. Erleuchtet erinnern sie fast etwas ans Funkeln von Swarovski-Steinen, ausgeschaltet sind sie dagegen kaum zu erkennen. Da durfte sich ein Designer so richtig austoben.

Die moderne Optik setzt sich innen fort. Klassische Knöpfe oder Schalter finden wir im Cockpit kaum. Dank klar definierter Touchfelder gelingt der direkte Zugriff aufs Radio- oder Navi-Menü aber dennoch einfach. Selbst die Dreizonen-Klimaautomatik lässt sich auf diese Weise unkompliziert bedienen. Und auch für Sitz- oder Lenkradheizung gibts eigene Tastenfelder. So entfällt im Tucson die bei der Konkurrenz leider in Mode gekommene mühsame Suche in Menüs und Untermenüs des Touchscreens.

Kuscheliges Kaminfeuer

Apropos Touchscreen: Auch hier gönnt sich Hyundai eine nette Spielerei. Statt uns zum Beispiel am Radio über die aktuellsten News zu informieren, können wir uns über den Menüpunkt «Naturklänge» von beruhigenden Geräuschen wie Meeresrauschen, knirschenden Schritten im Schnee, Vogelgezwitscher oder einem knisternden Kaminfeuer berieseln lassen. Wer brauchts? Vermutlich niemand. Ist aber doch ein netter Gag, wenn der Autoredaktor bei eisiger Kälte seine Partnerin vom Bahnhof abholen kann und sie bei akustisch knisterndem Kaminfeuer ins kuschelig warme Fahrzeug steigen darf.

Hyundai Tucson Hybrid 4WD

Antrieb: Hybrid (1,6-l-R4-Turbobenziner mit 180 PS + E-Motor mit 60 PS), Systemleistung 230 PS (169 kW), 265+264 Nm, 6-Stufen-Automat, 4x4
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 8,3 s, Spitze 193 km/h
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,50/1,87/1,65 m, Gewicht 1830 kg, Laderaum 616–1795 l
Umwelt: Verbrauch WLTP 5,6 l/100 km/Test 7,1 l/100 km = 149/189 g/km CO2, Energie A
KOSTEN
Preis: Tucson Hybrid «Origo» 2WD ab 37’600 Fr., Testwagen «Vertex» 4WD plus Optionen (Glasdach, Metallic) 53’350 Fr., Tucson-Einstiegsmodell «Origo», 2WD (150-PS-Benziner, 6-Gang-Schaltung) ab 31’400 Fr.

Antrieb: Hybrid (1,6-l-R4-Turbobenziner mit 180 PS + E-Motor mit 60 PS), Systemleistung 230 PS (169 kW), 265+264 Nm, 6-Stufen-Automat, 4x4
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 8,3 s, Spitze 193 km/h
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,50/1,87/1,65 m, Gewicht 1830 kg, Laderaum 616–1795 l
Umwelt: Verbrauch WLTP 5,6 l/100 km/Test 7,1 l/100 km = 149/189 g/km CO2, Energie A
KOSTEN
Preis: Tucson Hybrid «Origo» 2WD ab 37’600 Fr., Testwagen «Vertex» 4WD plus Optionen (Glasdach, Metallic) 53’350 Fr., Tucson-Einstiegsmodell «Origo», 2WD (150-PS-Benziner, 6-Gang-Schaltung) ab 31’400 Fr.

Auch sonst verwöhnt uns unser Tucson Hybrid in der höchsten Ausstattungslinie «Vertex» mit viel Luxus. Die schnell reagierende Sitz- und Lenkradheizung der bequemen Ledersitze haben wir bereits erwähnt. Aber auch hinten lassen sich die Sitze – zur Freude der Jungmannschaft nach der Schneeschuhwanderung bei klirrender Kälte – beheizen. Die Anzeigen im Blickfeld des Fahrers sind digital und lassen sich individuell konfigurieren – und im Setup fix abspeichern. Das gibts in anderen modernen Autos natürlich auch. Nur: Beim Tucson blenden zusätzlich Kameras in den Rückspiegeln nach dem Betätigen des Blinkers bei Spurwechseln oder beim Abbiegen den «toten Winkel» auf dem Display hinter dem Lenkrad ein. Wieder so ein netter Gag, der aber durchaus hilfreich sein kann. Was wir allerdings vermissen, ist ein Head-up-Display, das selbst optional nicht erhältlich ist – schade.

Munterer Hybridantrieb

Auf den Hybridantrieb möchten wir bei einem späteren Dauertest-Zwischenbericht ausführlicher eingehen. Jetzt nur so viel: Selbst bei den bislang kalten Wintertemperaturen zu Jahresbeginn funktionierte das Zusammenspiel zwischen dem 1,6-Liter-Benziner und dem E-Motor ausgezeichnet. Ist die Antriebseinheit mal auf Betriebstemperatur, segelt der 1,8 Tonnen schwere Allrad-SUV auch mal bis zu drei Kilometer am Stück rein elektrisch. Zum Verbrauch können wir uns nach erst gut 1000 Kilometern Fahrt noch nicht schlüssig äussern – derzeit zeigt das Display einen Schnitt von durchaus passablen 7,1 l/100 km an. Im Stadt- und Überlandverkehr scheint uns der Tucson dabei sparsamer als auf der Autobahn.

Fazit: Wir sind sehr positiv angetan von unserem Tucson Hybrid. Er sieht klasse aus, bietet viel Luxus und Komfort, ist äusserst geräumig, fährt sich – je nach gewähltem Modus – sportlich oder komfortabel und gefällt in Anbetracht von Fahrzeuggrösse, Gewicht und 4x4 auch mit akzeptablem Verbrauch.

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