Hyundai hatte sich die Geburt der neuen Elektromarke Ioniq bestimmt glamouröser vorgestellt. Doch die Corona-Krise zwingt die Koreaner, den Start ihrer neuen Submarke und die Weltpremiere des schmucken Erstlings Ioniq 5 virtuell am Bildschirm in die automobile Welt hinauszutragen.
War bei Hyundai bislang der Ioniq ein einzelnes Modell mit verschiedenen elektrifizierten Antrieben, wollen die Koreaner in den kommenden Jahren unter dem neuen Markendach Ioniq sukzessive alle E-Modelle numerisch benannt anbieten. Den Anfang macht der heute Weltpremiere feiernde Ioniq 5. Ein elektrischer Mittelklasse-Crossover – entwickelt auf der Electric Global Modular Platform (E-GMP) mit 800-Volt-Technologie.
Cooles Design, saubere Materialien
Punkten will der Ioniq 5 aber nicht nur mit Elektroantrieb, sondern auch mit hübschem Design. Seine pixelartigen Scheinwerfer und Rückleuchten sollen für die fortschrittlichen digitalen Technologien des Fahrzeugs stehen. Die Motorhaube zieht sich über die Kotflügel bis zu den Radhäusern und erstreckt sich über die gesamte Fahrzeugbreite. Für einen selbstbewussten Auftritt und niedrige Rollwiderstände sorgen 20-Zoll-Räder und ein guter cw-Wert.
«Der Innenraum ist aus umweltfreundlichen Materialien gefertigt und unterstreicht unser Engagement, den Menschen nachhaltige und fortschrittliche Mobilitätslösungen anzubieten», erklärt SangYup Lee, Head of Hyundai Global Design Center. «Beginnend mit dem Ioniq 5 wird unsere vollelektrische Submarke die Beziehung zwischen Menschen und ihren Fahrzeugen neu definieren.»
Bis 306 PS und 500 km Reichweite
Den Ioniq 5 gibts wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb. Die Basisversionen mit Hinterradantrieb bieten 125 oder 160 kW (170 oder 218 PS) mit je 350 Nm. Die 4x4 haben an der Vorderachse einen zweiten E-Motor. So erhöht sich die Gesamtleistung auf 173 bzw. 225 kW (235/306 PS) und 605 Nm Drehmoment. Die Spitze wird bei allen Modellen bei 185 km/h abgeriegelt, und der Kunde hat die Wahl zwischen Akkupaketen mit 58 oder 72,6 kWh, was Reichweiten bis 500 Kilometer garantieren soll.
Obwohl eigentlich in der Mittelklasse angesiedelt, bietet der gegen den VW ID.3 und ID.4 antretende Ioniq 5 mit seinem Radstand von drei Metern Platz wie in der Oberklasse. Vorne gibts bequeme Komfortstühle, die durch ihre dünne Rückenlehne mehr Beinfreiheit im Fond zulassen. Und auch hinten lassen sich die Sitze einstellen oder längs gar um 14 Zentimeter verschieben. Der Fahrer blickt auf zwei 12,25 Zoll grosse Bildschirme für Anzeigen, Bedienung und Entertainment. Auf Wunsch liefert ein grosses Solardach weitere Energie. Der Kofferraum bietet Platz für 540 bis 1600 Liter, die Ladeutensilien lassen sich in einem zusätzlichen Fach vor der Frontscheibe verstauen.
In fünf Minuten 100 km Reichweite
Das 800-Volt-Ladesystem ermöglicht es, den Ioniq 5 an einer entsprechend ausgerüsteten Ladestation in nur fünf Minuten Strom für 100 Kilometer Reichweite zu «tanken». Zudem kann der Ioniq 5 durch seine bidirektionale Ladefähigkeit auch externe Quellen mit 110- bzw. 220-Volt-Wechselstrom speisen. SangYup Lee verspricht, dass die Ioniq-Familie schnell wachsen wird. Nach dem Ioniq 5 (Start diesen Frühsommer) soll nächstes Jahr die Sportlimousine Ioniq 6 folgen und Anfang 2024 ein grosser SUV.