Das ist der neue Volvo C40
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Elektrischer SUV in Coupé-Form:Das ist der neue Volvo C40

Erste Fahrt im neuen Volvo C40
Je flacher, desto weiter

SUV-Coupés sind als Lifestyle-Mobile voll im Trend. Im Fall von Volvos neuem C40 Recharge Pure Electric bringt die tiefe Dachlinie auch einen praktischen Vorteil.
Publiziert: 23.11.2021 um 11:46 Uhr
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Je flacher, desto weiter: Volvos neuer C40 profitiert von der besseren Aerodynamik seines Coupé-Dachs.
Foto: Zvg
Andreas Faust

Nur noch maximal Tempo 180, Abo statt Kauf, alle Modelle künftig rein elektrisch und frühes Verbrenner-Aus: Volvo macht einiges anders als seine Mitbewerber. Hat aber auch früher angefangen, weils mit der Transformation der schwedischen Traditionsmarke schon losging, kaum dass sie der chinesische Geely-Konzern vor elf Jahren übernommen hatte. Aber an einem Trend kommt auch Volvo nicht vorbei – dem zum SUV-Coupé.

Viel Bodenfreiheit, hohe Sitzposition, aber flaches Dach – nach diesem Rezept rühren Audi, BMW und Co. längst ihre SUV-Variationen an. Volvos neuer C40 macht aber einen Schritt mehr als nur hin zur schlanken Linie und ist das erste Modell der Marke nur mit Elektroantrieb. C – dieser Buchstabe stand einst für die Volvo-Kompaktautos, und die soll er wohl gleich mit ersetzen.

Im Interieur gehts ohne Leder

Technisch steckt dennoch der bekannte vollelektrische XC40 drunter. Je ein Motor je Achse, 408 PS Leistung und die Batterie mit netto 75 Kilowattstunden (kWh) Kapazität übernimmt er von dessen Stromer-Topversion, holt aber mehr raus. Weil er insgesamt rund sechs Zentimeter flacher ist und im Heck schlanker ausläuft, schafft er laut WLTP-Verbrauchsnorm 444 Kilometer – 26 mehr als der Hochformat-Bruder. Optisch ist das Heck neu, aber an der Front wurde retuschiert, um ein wenig die Wucht der geschlossenen Frontgrills zu mindern.

Volvo C40 Recharge Pure Electric

Antrieb: 2 E-Motoren, 300 kW (408 PS), 660 Nm ab 1/min, 1-Gang-Automat, Allradantrieb, Batterie 78 (netto 75) kWh, Ladeleistung AC/DC 11/150 kW.
Fahrleistungen: 0–100 km/h 4,7 s, Spitze 180 km/h (abgeregelt), Reichweite WLTP 444 km.
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,44/1,87/1,59 m, Gewicht 2200 kg, Laderaum 420–1203 Liter plus 31 Liter Frunk.
Umwelt: WLTP 20,7 kWh/100 km = 0/0 g/km CO2, Energie A.
Preise: ab 61'900 Franken.

Antrieb: 2 E-Motoren, 300 kW (408 PS), 660 Nm ab 1/min, 1-Gang-Automat, Allradantrieb, Batterie 78 (netto 75) kWh, Ladeleistung AC/DC 11/150 kW.
Fahrleistungen: 0–100 km/h 4,7 s, Spitze 180 km/h (abgeregelt), Reichweite WLTP 444 km.
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,44/1,87/1,59 m, Gewicht 2200 kg, Laderaum 420–1203 Liter plus 31 Liter Frunk.
Umwelt: WLTP 20,7 kWh/100 km = 0/0 g/km CO2, Energie A.
Preise: ab 61'900 Franken.

Drinnen wirkt der C40 proper wie immer bei Volvo. Ja, Bildschirmdesign und -grösse sind nicht mehr ganz «state of the art»; dafür läuft ein Betriebssystem auf Google-Basis, das Smartphone-Annehmlichkeit ins Auto holt. Ebenfalls Premiere bei Volvo ist der Verzicht auf Leder – der C40-Innenraum ist vegan. Nordico heisst der Bezugsstoff, der aus alten PET-Flaschen, Holzspänen aus schwedischen Sägewerken und Recycling-Kork besteht. Fühlt sich weich an, schimmert schön matt und soll auch bei der Haltbarkeit Lederqualität erreichen.

Fahren wie im Autoscooter

Vorne hats üppig Platz, und selbst hinten passt der Scheitel der meisten unters Dach. Doch auf langen Strecken könnte Bewegungsfreiheit fehlen. Nur ein Mini-Minus beim Kofferraum – bei flachen Rücksitzlehnen passen nur fünf Liter weniger rein als in den XC40. Ausserdem gibts noch den Frunk, von Front und dem englischen Trunk für Kofferraum: Im quasi leeren leeren Raum unter der Frontklappe lässt sich zum Beispiel das Ladekabel verstauen.

Los auf die Testrunde. Wo ist der Startknopf? Gibts nicht, denn der C40 erkennt, wenn der Fahrer den Schlüssel im Hosensack hat. Zug am Fahrrichtungshebel und ab gehts. Der C40 lässt sich so leicht fahren, dass man fast schon irritiert ist. Keine Fahrprogramme, die Rekuperation passt sich automatisch an je nach Abstand zum Vordermann und Verstelldämpfer oder ähnliche Spielereien fehlen auch. Vermisst man aber auch nicht. Reinsitzen und losfahren – fast wie beim Autoscooter. Aber viel komfortabler, weil der Volvo kommoder federt und dämpft als zum Beispiel die Modelle der Edel-Schwester Polestar.

Der schleppt auch Lasten

Bei der Ladeleistung toppt der C40 mit maximal 150 Kilowatt (kW) an Gleichstrom manche Mitbewerber. In 40 Minuten solls so auf 80 Prozent gehen; Vollladung dauert ziemlich genau eine Stunde. Allerdings beherrscht er an der Wallbox Wechselstromladen nur mit 11 kW. Dafür punktet er bei der Anhängelast: Bis zu 1800 Kilogramm darf der 2,2-Tonnen-SUV schleppen und damit mehr als viele Konkurrenten.

Wer die Familie chauffieren muss, ist mit dem XC40 sicher besser bedient, aber zum Auffallen taugt eher der C40. Los gehts ab sofort bei 61'900 Franken. Bitzli viel für einen Kompakt-SUV? Dafür gibts eine ultrakurze Optionenliste – bloss Felgen, Farbe und Sitzstoffe stehen drauf.


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