Neuer C40 Recharge enthüllt
Volvo wird zur reinen Elektro-Marke

Nun also auch Volvo: Die Schweden wollen in neun Jahren eine reine Elektro-Marke sein und starten anlässlich dessen den C40 Recharge vor. Kaufen oder abonnieren kann man Strom-Volvos nur online, aber dafür ist sogar die Versicherung schon dabei.
Publiziert: 05.03.2021 um 23:00 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2021 um 19:59 Uhr
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Der Volvo C40 Recharge startet im Herbst, ist der erste nur als Stromer entwickelte Volvo und hat 408 PS (300 kW) und 4x4.
Foto: Petter Borg
Timothy Pfannkuchen

Für Fans von Verbrennern wird es immer enger. Nach anderen Automarken wie Jaguar oder Konzernen wie General Motors kündigt Volvo an: Wir werden rein elektrisch. Nur noch schneller: Bereits in vier Jahren soll die Hälfte aller gebauten Volvos elektrisch sein und schon in neun Jahren dann alle. Wohlgemerkt immer rein batterieelektrisch, also auch keine Hybride oder Plug-in-Hybride mehr.

«Der Klimawandel ist der grösste Test für die Menschheit», heisst es mit einem Seitenblick auf die Crashtest-History der Schweden an der Pressekonferenz: «Wir sind Teil des Problems gewesen, also müssen wir auch ein Teil der Lösung sein. Wir wollen den Wandel beschleunigen und 2030 CO2-neutral sein.» Gekrönt wird die Ankündigung zudem vom neuen Elektroauto – dem Volvo C40 Recharge.

C40 nur online zu kaufen

Der zweite aktuelle Elektro-Volvo C40 Recharge ist sowas wie der XC40 Recharge Pure Electric als Coupé und kommt im Herbst. Die Technik ist fast identisch: 4,43 Meter Länge, flacheres Dach. Die Front zeigt, wie E-Volvos künftig aussehen. Der 78-kWh-Akku (brutto) reicht für 420 WLTP-Kilometer. Elektromotor vorne und hinten ergibt 4x4, 408 PS (300 kW) und 660 Nm. Der C40 eilt in 4,9 Sekunden auf 100 km/h und wird bis zu 180 km/h schnell. Der Preis ist noch offen, dürfte aber wohl leicht über dem Elektro-XC40 liegen (der zurzeit 64'500 Fr. kostet).

Was es nicht mehr gibt im C40, ist eine Verbrenner-Version, Leder (alles vegan), Sorgen um Service oder Versicherung (alles dabei) – oder Preisverhandlungen: E-Autos verkauft Volvo nur noch online. Das Infotainment des im belgischen Gent gefertigten C40 ist wie im technisch eng verwandten 2 von Tochter Polestar Android Auto von Google. Updates over the Air gibt es auch, und den C40 kann man entweder normal kaufen oder auch (wie bei der Geely-Konzernschwester Lynk & Co sogar ausschliesslich) in einem Auto-Abo haben.

Auch kleiner E-Volvo folgt

Damit das Ziel – 2025 die Hälfte der Volvos elektrisch – überhaupt erreichbar ist, braucht Volvo schnell weitere Modelle. Als Nächstes dürften die 90er-Typen mit Strom an der Reihe sein. Und um auch unterhalb der Volvo-eigenen Plattformen elektrisch zu fahren, ist laut Chefentwickler Henrik Green (47) auch geplant, eine Basis der chinesischen Volvo-Konzernmutter Geely zu elektrifizieren. Und Geely betreut fortan die letzten Verbrenner: Bei Volvo seien sämtliche Entwickler längst nur an Elektroantrieben dran, um ab 2030 statt Sprit nur Strom zu verbrauchen.

Wasserstoff nicht in Sicht

Arbeitet Volvo parallel mit Mutter Geely auch an der mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzelle, auf die etwa Toyota setzt? Nein. «Schwachpunkte der Batterien sind heute die Rohstoffgewinnung und Produktion», sagt Entwicklungsvorstand Green und betont, man sei bereits daran, die Lieferkette genauso in die Hand zu nehmen wie den Bau der E-Motoren und die Batterie-Zellchemie: «Wir sehen für die Zukunft eine nachhaltige Batterieherstellung. Und wenn Batterien nachhaltig sind, sind sie angesichts Infrastruktur, Power und Effizienz der bessere Antrieb.»

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