Virtual Reality, Mixed Reality, Augmented Reality – an Schlagworten zur virtuellen Realität fehlts nicht. Was solche Technologien praktisch bringen können, zeigt nun zum Beispiel erstmals Volvo: Für einmal dürfen die Software-Entwickler offiziell gamen: Spiele-Software hilft bei Fahrsimulationen und Tests von Assistenten, die rein real zu testen schwierig oder gefährlich und viel zu zeitaufwendig wäre.
Als Basis dient Volvo die 3D-Spiele-Entwicklungsplattform Unity, und mitgeholfen haben die finnischen Mixed-Reality-Experten von Varjo. Das Game-Engine schafft gestochen scharfe, täuschend echte Simulationen. Die werden Testfahrern in einer Augmented-Reality-3D-Brille (reales und virtuelles Bild übereinander) angezeigt.
Beliebig oft wiederholbar
Volvo nennt das den «ultimativen Fahrsimulator» zur Entwicklung von Assistenz- und künftigen autonomen Fahr-Systemen. «Dies erlaubt uns, Szenarien zu testen, die real aussehen und sich so anfühlen, ohne erst physisch etwas aufzubauen», sagt Casper Wickman vom Volvo-Labor Open Innovation Arena. Sprich: Was real zu gefährlich (z.B. Elch) oder schwierig zu testen wäre – und das unzählige Male.
So lässt sich zum Beispiel die Übergabe vom Fahrer ans Auto oder wieder zurück zum Fahrer bei teilautonomen Systemen in Gefahrensituationen ausprobieren. Neu ist das nicht – neu ist jedoch Spiele-Software-Einsatz und dass Volvo diese Mixed Reality ausser im Fahrsimulator im ganz realen XC90 auf der Teststrecke nutzt.
Testfahrer im Teslasuit
Hinzu kommt der Teslasuit. Bitte? Nein, das nichts mit Tesla zu tun: Teslasuit stellt haptische Ganzkörper-Anzüge her. Die lassen Testfahrer fühlen, dass sie virtuelle Knöpfe drücken, wie sich das Auto bewegt, sogar teils die Kräfte beim virtuellen Crash – und die Ingenieure lernen zum Beispiel, welche Muskeln ein Fahrer wann anspannt, wie er sich in Gefahrensituationen bewegt oder wann sein Puls rast.