Eine Reht steht am Strassenrand und schaut auf ein Auto, das auf es zu fährt.
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TCS testet Notbremsassistent:Erkennt die Technik Wildtiere?

TCS-Ratgeber: Wildunfälle
Reagiert ein Notbremsassistent auch auf Wildtiere?

Martin Bolliger, Leiter Mobilitätsberatung beim TCS – mit 1,5 Millionen Mitgliedern die grösste Mobilitätsorganisation der Schweiz –, klärt für BLICK Fragen rund ums Thema Autofahren.
Publiziert: 23.10.2023 um 03:56 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2023 um 11:37 Uhr
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Herbstzeit ist auch wieder die Zeit der gehäuften Wildwechsel.
Foto: zvg
Martin Bolliger

Reagiert der Notbremsassistent meines Autos auch auf Wildtiere?
M. Brown, Boniswil
 

Jein. Der TCS hat zusammen mit dem ADAC getestet, wie Notbrems- und Nachtsichtassistenten auf querende Wildschweine reagieren. Unsere Tests zeigten, dass die Systeme zwar Wildtiere erkennen können, die Software der meisten Hersteller aber (noch) nicht dafür optimiert ist. Das heisst: die Assistenzsysteme können somit Unfälle nicht vermeiden. Dennoch warnen sie den Fahrer und unterstützen ihn beim Bremsen, wodurch allfällige Unfallfolgen vermindert werden.

Mehr als 20’000 Tiere verloren zum Beispiel im Jahr 2019 in der Schweiz ihr Leben auf der Strasse bei Unfällen mit Fahrzeugen. Rehe (8700) und Füchse (7100) sind die häufigsten Opfer, gefolgt von Dachsen (3300) und Wildschweinen (740).

Hast auch du eine Frage an unsere Experten?

Dann richte diese an: Redaktion Blick, Stichwort AutoBlick, Postfach, 8099 Zürich, oder auf www.tcs.ch/experte. Unsere Experten helfen dir gern.

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Mit 80 km/h gegen eine Wildsau

Ein Crashtest bei 80 km/h mit einem gross gewachsenen Wildschwein-Dummy verdeutlicht die massive Energie des Aufpralls. Kurzzeitig wirkt auf die Insassen eine Kraft, die dem Zehnfachen des eigenen Körpergewichts entspricht. Das Testfahrzeug erleidet einen kapitalen Blechschaden, die Insassen bleiben jedoch unverletzt.

Was tun nach einem Wildunfall?

Unfallstelle sichern: Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen.
Alarmieren: Polizei rufen (Notruf 117) und Standort melden, bei Personenschäden Erste Hilfe leisten und Rettung alarmieren (Notruf 144).
Infektionsgefahr: Abstand halten zu noch lebenden, verletzten Tieren. Einem geflüchteten, verletzten Tier nicht folgen, Fluchtrichtung merken und dem Jäger mitteilen. Tote Tiere nicht ohne Handschuhe anfassen.
Dokumentieren: Für die Versicherung Fotos machen und Wildunfall-Bescheinigung ausstellen lassen. Wichtig: Wer totgefahrenes Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei strafbar.


Marcus Börner

Unfallstelle sichern: Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen.
Alarmieren: Polizei rufen (Notruf 117) und Standort melden, bei Personenschäden Erste Hilfe leisten und Rettung alarmieren (Notruf 144).
Infektionsgefahr: Abstand halten zu noch lebenden, verletzten Tieren. Einem geflüchteten, verletzten Tier nicht folgen, Fluchtrichtung merken und dem Jäger mitteilen. Tote Tiere nicht ohne Handschuhe anfassen.
Dokumentieren: Für die Versicherung Fotos machen und Wildunfall-Bescheinigung ausstellen lassen. Wichtig: Wer totgefahrenes Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei strafbar.


Taucht vor dir plötzlich ein Wildtier auf der Strasse auf, ist eine Vollbremsung und unbedingt in der Spur bleiben die richtige Reaktion. Denn missglückt ein allfälliger Ausweich-Versuch, kann eine Frontalkollision mit dem Gegenverkehr oder ein Aufprall gegen einen Baum viel schlimmere Folgen haben.


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