Erste Fahrt im neuen Enyaq Coupé RS iV
So fährt Skodas Power-Stromer

Erst die Vernunft, dann der Spass: Nach den normalen Versionen der Elektro-SUVs Enyaq folgt jetzt die RS-Sportversion mit Coupé-Karosserie und 299 PS. Blick drehte schon eine Runde.
Publiziert: 10.03.2022 um 11:03 Uhr
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Neuer Skoda Enyaq Coupé RS iV: Der Stromer mit Technik aus dem VW-Elektrobaukasten kommt auch als RS-Version.
Foto: Zvg
Joaquim Oliveira

RS steht auf allen Topversionen von Skoda-Modellen. Die Abkürzung für «richtig schnell»? Oder «rasant sportlich»? Weder noch: «Rallye Sport». Denn an Rallyes begann Skodas Motorsport-Geschichte vor 48 Jahren. Allerdings nicht mit einem über zwei Tonnen schweren Elektro-SUV namens Enyaq.

Trotzdem kommt der Stromer mit Technik aus dem VW-Elektrobaukasten jetzt auch als RS-Version. Die gibts nur als Coupé, das trotz seiner abfallenden Dachlinie den nahezu identischen Nutzwert zum hochformatigen Enyaq bietet. Dabei sorgen die flachere C-Säule und die Verlängerung des Panoramadachs bis zur Heckklappe für weniger Luftwiderstand. Das bringt glatt zehn bis 15 Kilometer mehr elektrischer Reichweite. Ausserdem traut sich Skoda jetzt an Bling-Bling: Mit 131 LEDs, die den Frontgrill zum Glimmen bringen. Gefällt wahrscheinlich nicht nur in China.

Viel Platz, XL-Kofferraum

Das Kofferraumvolumen verliert bei der 4,65 Meter langen Coupé-Version schmale 15 Liter, ist aber mit 570 Litern immer noch eines der grössten im Segment, was auch für die Kopffreiheit hinten gilt. Wer die Rücksitze umklappt, vergrössert das Ladevolumen auf mehr als 1610 Liter. Leider bietet der Ladeboden dabei keine komplett ebene Fläche. Und schade: Das Panoramadach lässt sich weder öffnen, noch gibt es eine Jalousie, um Sonne von oben komplett auszusperren.

Wie bei Skoda üblich, gibt es im Innenraum viele Ablagen, hintere Belüftungsdüsen, Smartphone-Taschen an den Rückseiten der Vordersitze und eine kabellose Ladeschale für zwei Smartphones. Fahrer und Beifahrer freuen sich über Alcantarasportsitze mit gutem Seitenhalt. Allzu klein geraten ist das nur 5,3 Zoll grosse Instrumentendisplay. Das können auch der 13-Zoll-Touchscreen in der Mitte und das optionale Head-up-Display nicht ausgleichen.

Technik wie bei Audi und VW

Im Enyaq RS steckt die gleiche Allrad-Technik wie im VW ID.4 GTX und in der Topversion des Audi Q4 E-tron. Er leistet mit zwei Motoren – einer je Achse – 299 PS (220 kW) und beschleunigt aus dem Stand in 6,5 Sekunden auf Tempo 100; die elektrische Reichweite mit voller Batterie liegt bei rund 540 Kilometern. Überfällig war die Erhöhung der Ladeleistung von 125 auf 135 Kilowatt (kW) beim RS iV. In sieben Minuten lädt er nun Strom für weitere 100 Kilometer; innert einer halben Stunde ist das Akkupaket zu 80 Prozent voll. Aber noch immer weit entfernt von Hyundai oder Kia mit ihrer 800-Volt-Technologie.

Skoda Enyaq Coupé RS iV

Antrieb: 2 Elektromotoren, 299 PS (220 kW), 460 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe, Allradantrieb, Batterie 77 kWh (netto)
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 6,5 s, Spitze 180 km/h (abgeregelt)
Masse: L/B/H 4,65/1,88/1,61 m, ab 2251 kg, Laderaum 570–1610 l
Umwelt: WLTP-Verbrauch Werk 22,6 kWh/100 km (entspricht 2,5 l/100 km Benzin) = 0 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energie A
Preis: ab 59'800 Franken.

Antrieb: 2 Elektromotoren, 299 PS (220 kW), 460 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe, Allradantrieb, Batterie 77 kWh (netto)
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 6,5 s, Spitze 180 km/h (abgeregelt)
Masse: L/B/H 4,65/1,88/1,61 m, ab 2251 kg, Laderaum 570–1610 l
Umwelt: WLTP-Verbrauch Werk 22,6 kWh/100 km (entspricht 2,5 l/100 km Benzin) = 0 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energie A
Preis: ab 59'800 Franken.

Das Fahrwerk wird angepasst für Allrad und die höhere Leistung: Vorne gibts 15, hinten 10 Millimeter weniger Bodenfreiheit. Elektronisch verstellbare Dämpfer sind für jede Version optional erhältlich. Bei 2,2 Tonnen Gewicht, der leicht reduzierten Bodenfreiheit der RS-Variante und Mischbereifung macht die Karosserie selbst in schneller Kurven keinen Wank. Die Lenkung spielt mit und wird umso direkter, je weiter man einschlägt. Per Schaltwippen am Lenkrad lässt sich die Rekuperationsintensität in mehreren Stufen variieren – mit Übung fährt man den Enyaq so ohne Bremseinsatz. Die erfordern ebenfalls Eingewöhnung: Am Beginn des Pedalwegs gehts nicht so heftig in die Eisen, wie man das sonst gewohnt ist.

Leider vergrössert der 4x4 den Wendekreis – wer ungern parkiert, wird dankbar für den Parkierassistenten sein. Der merkt sich sogar den Weg in die verwinkelte Lücke zum Beispiel vor dem Zuhause und kann ihn dann immer wieder nachfahren. Los gehts allerdings erst im Herbst mit den Auslieferungen. Die Preise für den Skoda Enyaq Coupé RS iV starten bei 59'800 Franken.

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