Der Volkswagen-Konzern macht Ernst und rollt nach und nach eine immer breitere Elektro-Palette aus. VWs Familien-SUV ID.4 ist letztes Jahr erfolgreich angelaufen, die Coupé-Version ID.5 steht kurz vor dem Start. Gleiches gilt für Premium-Tochter Audi, die nach dem Q4 E-Tron bereits das entsprechende Coupé mit dem Zusatz Sportback auf den Markt gebracht hat. Im Frühling ist nun auch Skoda dran: Nach dem Start des Enyaq iV im letzten Jahr folgt nun die Coupé-Variante des Kompakt-SUVs.
Das Coupé kommt zuerst nur als sportliches RS-Modell auf den Markt – erste Bilder machen definitiv Lust auf mehr. Das Enyaq Coupé sieht dank der nach hinten abfallenden Dachlinie noch etwas schnittiger aus als das ebenfalls nicht unansehnliche Standard-Modell. Es wächst um knapp einen halben Zentimeter leicht in der Länge auf 4,65 Meter. Wahlweise gibts 19 bis 21 Zoll grosse Räder, Matrix-LED-Scheinwerfer und LED-Rückleuchten. Auf Wunsch ist für das Enyaq Coupé ebenfalls das markante Crystal-Face zu bekommen, bei dem 131 LEDs die vertikalen Rippen sowie die horizontale Leiste des Frontgrills illuminieren.
Skoda wohnlicher, Tesla grösser
Von allen Coupé-Derivaten aus dem VW-Konzern erinnert uns das Enyaq Coupé am stärksten an das Tesla Model Y – momentan wohl der grösste Konkurrent für VW, Audi und Skoda im Kompakt-Segment. Doch nicht nur optisch lassen sich Parallelen zwischen dem tschechischen und dem amerikanischen SUV ziehen: Bei der Grösse hat der Tesla mit 4,75 Meter Länge klar die Nase vorne – entsprechend grösser ist auch das Platzangebot im Innenraum. Hier schluckt das Model Y bis zu 2150 Liter. Beim Enyaq Coupé dürften es maximal wohl rund 1600 Liter sein – immer noch ordentlich.
Apropos Innenraum: Während die Fahrerinnen und Fahrer eines Model Y auf ein stark reduziertes Cockpit blicken, bei dem über den grossen 15-Zoll-Monitor quasi alle Funktionen des Teslas gesteuert werden, wirkt das Skoda-Layout deutlich wohnlicher: Serienmässig an Bord sind das zentrale 13-Zoll-Infotainment-Display und die etwas gar klein geratene 5,3-Zoll-Instrumententafel, die optional aber durch ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktionen ergänzt werden kann.
Tesla schneller, Skoda weiter
Bei der Leistung schliesst das Enyaq RS Coupé zum Technikbruder ID.5 GTX auf: Je ein E-Motor an Front und Heck ergeben Allradantrieb und eine Systemleistung von stattlichen 299 PS und 465 Nm. Damit saust Skodas erster Elektro-RS in 6,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und weiter bis zur Spitze von abgeregelten 180 km/h. In beiden Disziplinen hat das Model Y als Long-Range-Version mit Allrad und 345 PS allerdings die Nase vorne: Den Sprint auf Tempo 100 absolviert der Tesla-SUV in 5,0 Sekunden und wird erst bei 217 km/h elektronisch eingebremst.
Beim Akku wiederum führen Skoda und Tesla ein Duell auf Augenhöhe: Das Enyaq RS Coupé mit 82 Kilowattstunden (kWh), wovon 77 kWh nutzbar sind, kommt laut Skoda auf eine maximale Reichweite von 535 Kilometern. Dem Elektro-Coupé kommt dabei auch der exzellente cW-Luftwiderstandswert von 0,23 entgegen. Das Model Y als Long Range kommt mit dem 76-kWh-Akku auf eine maximale Reichweite von 533 Kilometer.
Preise ab knapp 60'000 Franken
Bleibt noch der Preis – und hier schenken sich die beiden Konkurrenten ebenfalls nicht viel: Während der Tesla aktuell ab 62'000 Franken startet, dürfte das Enyaq RS Coupé im Frühjahr wohl bei knapp unter 60'000 Franken beginnen. Im Herbst wird Skoda aber noch weitere Versionen des Enyaq Coupés nachlegen: Das Einstiegsmodell mit Heckantrieb, 180 PS und kleinerem 58-kWh-Akku dürfte dann ab rund 45'000 Franken zu den Händlern rollen.
