Aus dem Trampelpfad Elektromobilität hat Tesla eine regelrechte Autobahn gemacht. Die schärferen CO2-Grenzwerte haben sicher geholfen, aber Elon Musk und sein Team waren das Zugpferd, das Elektroautos richtig cool machte.
Weil das am Stolz der grossen Hersteller kratzte, mussten sie nachziehen. Viele züchten sich dafür ein neues Zugpferd wie Porsche mit dem Taycan, Mercedes mit dem EQ, VW mit der ID-Familie oder Hyundai mit der Ioniq-Familie. Ford hingegen holt dafür sein seit bald 60 Jahren wild scharrendes Zugpferd aus dem Stall!
Das ist neu
Die Rede ist natürlich vom Mustang. Das Coupé mit dem galoppierenden Pferd im Kühlergrill brachte 1964 frischen Wind in die angestaubte Modellpalette von Ford und wurde zur Erfolgsstory. Heute repräsentiert er das Image der Marke wie der 500er bei Fiat oder der 3er bei BMW. Fast 60 Jahre später soll der Mustang, oder zumindest sein Name, wieder frischen Wind bringen und die Elektromobilität bei den Amis ankurbeln.
Dafür macht der Mustang gleich zwei Metamorphosen durch, um dem Zeitgeist doppelt zu entsprechen. Als Mach-E legt er nicht nur den fetten röhrenden V8 zugunsten eines leise sirrenden Elektromotors ab, sondern wird auch vom sportlichen Junggesellen-Spielzeug zum familientauglichen SUV.
Das gefällt uns
Richtig cool ist der grosse senkrechte Touchscreen fürs Multimediasystem. Er bietet nicht nur ein gestochen scharfes Bild, sondern auch erfreulich grosse Schaltflächen für eine einfachere Bedienung. Das coolste Gadget ist das in den Touchscreen eingelassene Chrom-Drehrad für die Lautstärke. Dafür wurde nicht einfach die Abdeckung verlängert, sondern es ist in den Bildschirm integriert. Sogar im Drehrad gibts eine funktionierende Schaltfläche.
Antrieb 2 E-Motoren, Systemleistung: 258 kW (351 PS), 580 Nm@1/min, 1-Stufen-Automat, 4x4, Akku 98,7/88 kWh (Brutto/Netto)
Fahrleistungen 0–100 km/h in 5,1 s, Spitze 180 km/h
Masse L/B/H 4,71/1,88/1,62 m, 2218 kg, Laderaum 402–1420 l
Umwelt WLTP/Test 18,7/25,8 kWh/100 km = 540/360 km Reichweite, 0 g/km CO2-Ausstoss, Energie A
Preise ab 68'940 Fr., Testwagen mit Extras (Blau Metallic, Technologie-Paket) 73'590 Fr., Basis-Mach-E (75,7 kWh-Akku, 198 kW (269 PS)) ab 49'560 Fr.
Antrieb 2 E-Motoren, Systemleistung: 258 kW (351 PS), 580 Nm@1/min, 1-Stufen-Automat, 4x4, Akku 98,7/88 kWh (Brutto/Netto)
Fahrleistungen 0–100 km/h in 5,1 s, Spitze 180 km/h
Masse L/B/H 4,71/1,88/1,62 m, 2218 kg, Laderaum 402–1420 l
Umwelt WLTP/Test 18,7/25,8 kWh/100 km = 540/360 km Reichweite, 0 g/km CO2-Ausstoss, Energie A
Preise ab 68'940 Fr., Testwagen mit Extras (Blau Metallic, Technologie-Paket) 73'590 Fr., Basis-Mach-E (75,7 kWh-Akku, 198 kW (269 PS)) ab 49'560 Fr.
Wenig überraschend war ein Mustang noch nie so geräumig wie der Mach-E. Das Ladevolumen (402–1420 Liter) mit der coolen auswaschbaren Wanne im Kofferraum ist grosszügig, trotz der schnittigen Dachlinie im Heckbereich. Dazu kommt ein zusätzlicher Stauraum unter der langen Fronthaube, die dem Namen Mustang alle Ehre macht. Im Fond gibts zwei vollwertige Sitze mit genügend Kopf- und Beinfreiheit. Begriffe, die wir normalerweise nicht mit einem Mustang in Verbindung bringen würden. Aber eigentlich dürfen wir den Mach-E auch nicht mit seinem Namensvetter vergleichen, sondern mit vergleichbaren Konkurrenten wie Audi E-Tron, Skoda Enyaq iV oder Kia e-Niro, und da befindet sich der Ford auf Augenhöhe.
Das gefällt uns weniger
Genau in diesem eigentlich unfairen Vergleich liegt der Hund begraben. Der Name Mustang kann einen in die Irre führen. Denn wer ein sportliches Fahrzeug wie die bisherigen Coupés erwartet, dürfte enttäuscht werden. Klar, hat der Mach-E den typischen E-Antritt (0–100 km/h in 5,1 s). Aber der Mustang punktet längst nicht mehr nur mit seiner Beschleunigung, sondern bietet auch in Kurven viel Fahrspass. Das kann der Mach-E als 2,2 Tonnen schwerer SUV trotz je eines E-Motors pro Achse und 258 kW (351 PS) nicht ganz bieten. Vielleicht ändert sich das mit dem Ende Jahr startenden und 358 kW (487 PS) starken GT. Wohlverstanden, der Mach-E ist ein wirklich guter Elektro-SUV, aber nicht wirklich ein Mustang.
So fährt der Mach-E
Der Stromer fährt sich komfortabel und ausgewogen. Entsprechend sind Fahrwerk und Lenkung abgestimmt. Mit 4,71 Meter Länge bleibt er auch in der Stadt handlich, und die hohe Sitzposition macht ihn übersichtlich. So gehts entspannt durch den Alltag oder auf längere Strecken. Dazu passt die versprochene Reichweite von 540 Kilometern (die wir im Test mit 360 Kilometern nicht ganz erreichten). Am Schnelllader saugt er mit maximal 150 kW, und so erstarkt der Akku in 45 Minuten zu 80 Prozent. An der heimischen Wallbox (11 kW) ist er in 7,2 Stunden geladen.
Der elektrische Ford Mustang Mach-E hat sich offiziell ins Guinnessbuch der Weltrekorde gefahren. Auf einer Fahrt über 1351 Kilometer quer durch die englische Insel von John o'Groats im Nordosten Schottlands nach Land's End im Südwesten Englands erreichte der Elektro-SUV einen Durchschnittsverbrauch von 9,5 kWh pro 100 Kilometer. Der Rekord wurde mit der Heckantrieb-Version und dem grösseren Akku mit netto 88 kWh erzielt. Diese Version käme bei dem erzielten Verbrauch auf eine Reichweite von 800 Kilometern pro Akkuladung. Nach WLTP schafft er 610 Kilometer. Ob und wie viel der Strecke auf verbrauchsintensiveren Autobahnen zurückgelegt wurde, ist nicht bekannt.
Der elektrische Ford Mustang Mach-E hat sich offiziell ins Guinnessbuch der Weltrekorde gefahren. Auf einer Fahrt über 1351 Kilometer quer durch die englische Insel von John o'Groats im Nordosten Schottlands nach Land's End im Südwesten Englands erreichte der Elektro-SUV einen Durchschnittsverbrauch von 9,5 kWh pro 100 Kilometer. Der Rekord wurde mit der Heckantrieb-Version und dem grösseren Akku mit netto 88 kWh erzielt. Diese Version käme bei dem erzielten Verbrauch auf eine Reichweite von 800 Kilometern pro Akkuladung. Nach WLTP schafft er 610 Kilometer. Ob und wie viel der Strecke auf verbrauchsintensiveren Autobahnen zurückgelegt wurde, ist nicht bekannt.
Blick-Fazit
Mit dem Mustang Mach-E reitet Ford in neue Elektrogefilde. Die Amis haben für dieses Abenteuer ein überzeugendes Zugpferd eingespannt. Das aufregende Design schafft den Spagat zwischen Anspielungen auf den Namensvetter und moderner Elektroeigenständigkeit. Der Mach-E ist zwar kein klassischer Mustang, kann als SUV aber dennoch begeistern und könnte so zum Mustang der Elektromobilität werden.