So schlägt sich der Model Y im Alltags-Check
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Der neue Tesla-SUV:So schlägt sich der Model Y im Alltags-Check

Model Y im grossen Alltags-Check
Wie gut ist Teslas neuer SUV wirklich?

Seit wenigen Monaten rollt das Model Y endlich über Schweizer Strassen. Blick konnte Teslas neuen SUV ausgiebig testen und beantwortet die drängendsten Fragen zum potenziellen E-Hit.
Publiziert: 06.12.2021 um 03:28 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2021 um 13:27 Uhr
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Seit Ende August ist Teslas Mittelklasse-SUV Model Y auf dem Schweizer Markt. Blick testet den potenziellen Elektro-Bestseller im Alltag.
Foto: Timothy Pfannkuchen
Andreas Engel

Das seit August erhältliche Model Y von Tesla bringt alles mit, um zum Schweizer Bestseller zu werden: SUV boomen, der Elektrotrend ist unaufhaltbar. Schon das vor rund zwei Jahren lancierte Model 3 verkauft sich nach wie vor blendend – da dürfte der SUV-Bruder erst recht ankommen. Wir haben den Mittelklasse-SUV im Alltag getestet und beantworten hier die zehn drängendsten Fragen:

1. Für wen passt das Model Y?

Die Zeiten, in denen E-Autos nur für Besserverdienende waren, sind vorbei. In allen Klassen kommen Stromer – doch E-Autos, die in Preis wie Platz gut für Familien passen, sind noch rar. Diese Lücke schliesst das Model Y. Mit 62'000 Franken kein Schnäppchen? Ja, aber für die Schweiz nicht ungewöhnlich teuer.

2. Wie alltagsgerecht ist das Model Y?

Angstschweiss bleibt Fahrern des 4,75 Meter langen Tesla-SUV in Tiefgaragen erspart. Beim Blick in Fond und Kofferraum kommen eher Freudentränen: Das Model Y steckt enorm was weg! Laut Tesla sind es mit dem Stauraum unter der Haube vorn und tiefem Bodenfach hinten über 2100 Liter. Mit umgeklappter Sitzbank könnten zwei Erwachsene hier sogar im Kofferraum übernachten!

3. Wie einfach ist die Bedienung?

So praktisch das Model Y ist, so reduziert zeigt sich das Cockpit: Alles wird über den 15-Zoll-Touchscreen gesteuert – egal, ob Navi, Aussenspiegel oder das Infotainment bis hin zum Netflix-Channel. Wer noch nie in einem Tesla sass, ist anfänglich überfordert – doch die Eingewöhnung geht schnell. Nervig: Das Tempo wird ebenfalls nur im Mitteldisplay gezeigt, ein Head-up-Display gibt es nicht.

4. Wie fährt sich das Model Y?

Aktuell gibt es nur die «Long Range»-Version mit Allrad und 345 PS (254 kW). Damit bleibt das wahnwitzige Dragster-Gefühl der «Performance»-Versionen zwar aus, fünf Sekunden auf Tempo 100 sind aber dennoch sportwagenlike. So stramm der Antritt, so straff ist allerdings auch das Fahrwerk: Für jüngere Pilotinnen und Piloten mag das cool sein, für Komfortliebende ist es zu hart. Und auch beim etwas hölzernen Lenkgefühl sollten die Tesla-Techniker nachbessern.

5. Wie gut ist der Autopilot?

Vor allem bei der Software ist Tesla Mitbewerbern voraus. Sei dies bei Over-the-Air-Updates oder beim viel gelobten Autopiloten. In der Tat ist die Aktivierung via Lenkradhebel simpel. Selbst in komplexen Situationen wie Baustellen klappt das teilautonome Fahren meist zuverlässig. Trotzdem gab es im Test negative Details vom Ausfall sämtlicher Assistenten bis zu unzuverlässiger Verkehrsschild-Erkennung. Bis zum autonomen Fahren ist es auch hier noch ein weiter Weg.

Tesla Model Y «Long Range»

Antrieb: 2 E-Motoren, 345 PS (254 kW), 527 Nm@1/min, 1-Gang-Automat, Allrad, Akku 76 kWh
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 5,0 s, Spitze 217 km/h, Reichweite WLTP/Test 507/442 Kilometer
Masse: L/B/H 4,75/1,85/1,60 m, Gewicht 2003 kg, Laderaum 2158 Liter
Werks-/Testverbrauch: 16,9/17,5 kWh/100 km = 0/0 g/km CO2, Energieeffizienz A
Preis: ab 62'000 Franken

Antrieb: 2 E-Motoren, 345 PS (254 kW), 527 Nm@1/min, 1-Gang-Automat, Allrad, Akku 76 kWh
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 5,0 s, Spitze 217 km/h, Reichweite WLTP/Test 507/442 Kilometer
Masse: L/B/H 4,75/1,85/1,60 m, Gewicht 2003 kg, Laderaum 2158 Liter
Werks-/Testverbrauch: 16,9/17,5 kWh/100 km = 0/0 g/km CO2, Energieeffizienz A
Preis: ab 62'000 Franken

6. Wie weit kommt das Model Y?

Immer wieder wird Tesla für hohe Effizienz gelobt – unser Test unterstreicht das. Unter optimalen Bedingungen stromert das Model Y über 500 Kilometer weit – im Test waren es mit hohem Autobahnanteil 420 bis 460 und im Schnitt 442 Kilometer. Cool: Wird ein Ziel ins Navi eingegeben, sieht man sofort, wie voll der Akku nach Hin- und Rückfahrt noch ist. Das nimmt uns die Reichweiten-Angst.

7. Lädt Tesla wirklich besser?

Unterwegs hat Tesla ein Ass im Ärmel: Die entlang grosser Verkehrsachsen gut verteilten «Supercharger». Wir haben es in Dietlikon ZH ausprobiert: Station im Navi angewählt, hin, angesteckt – schon lädt das Model Y mit knapp 150 kW (bis 250 kW wären möglich). Ohne Tarifwirrwarr (Kosten direkt im Display) und ohne App- oder Ladekarten-Chaos – genau so muss das, Autoindustrie! Allerdings: Im Feierabend-Verkehr bildete sich vor den acht Schnellladern auch eine Schlange.

8. Was hat uns am Y nicht gefallen?

Auch wenn die Qualität im Vergleich zu älteren Modellen deutlich besser ist: Im Detail finden wir Schwächen. Seien es unschöne Materialien an Armaturen und Abdeckungen, blanke Schweissnähte an Türen oder der muffige Plastikgeruch. Bei Verarbeitung und Wertigkeit fährt Tesla noch eine E-Auto-Länge hinterher.

9. Wie viel kostet das Model Y?

Momentan ist das Model Y nur als «Long Range» – 4x4, 76 kWh – in der Schweiz lieferbar. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ab 62'000 Franken geht da absolut in Ordnung. Zum Frühjahr 2022 folgt der «Performance» mit 450 PS (331 kW), Allrad und 480 Kilometer Reichweite ab 71'000 Franken. Wann das Model Y auch mit Heckantrieb ab wohl rund 50'000 Franken kommt, steht noch nicht fest.

10. Wer sind die Konkurrenten?

Konkurrenzlos ist das Model Y nicht: Neben dem südkoreanischen Duo Hyundai Ioniq 5 und Kia EV6 können für Familien und Leute mit Platzbedarf auch der VW ID.4 und die auf gleicher Basis stehenden Audi Q4 E-Tron und Skoda Enyaq iV sowie der BMW iX3 und auch der Ford Mustang Mach-E interessant sein.

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