Da rieben wir uns verwundert die Augen: Vor zwei Jahren übertraf der erste Hyundai Kona Electric im Blick-Dauertest alle Erwartungen. Bis zu 600 Kilometer schaffte der kompakte Elektro-SUV mit einer Batterieladung – ohne Sparverrenkungen oder absichtliches Kriechen. Drei Jahre nach Lancierung ist es jetzt Zeit für eine Auffrischung.
Ausser der Elektroversion steht der Kona auch als Benziner oder Hybrid in der Preisliste – und alle drei schauten nahezu gleich aus, sah man von der komplett geschlossenen Front des Stromers ab. Die geht jetzt hübscher – mit seinen tief liegenden Scheinwerfern wirkt er aber noch immer extravagant.
Zwei Antriebsvarianten
Optisch ein SUV oder Crossover, gibts den Elektro-Kona weiterhin nur mit Frontantrieb mit 136 oder 204 PS. In beiden Versionen steckt ein Permanentmagnet-Synchronelektromotor, dessen Leistung über ein einstufiges Reduktionsgetriebe auf die Vorderräder übertragen wird. Die Fahrleistungen gehen in Ordnung, weil beide Motoren vom Start weg ein maximales Drehmoment von 395 Newtonmetern liefern. Manchmal fast zu viel, wie man am Zerren in der Lenkung spürt. Aus dem Stand geht es in 7,9 Sekunden auf Tempo 100 und die Höchstgeschwindigkeit der Topversion wird bei 167 km/h abgeriegelt. Imposanter ist der Zwischenspurt 80 bis Tempo 120, den der Crossover in unter fünf Sekunden erledigt.
Antrieb Elektromotor 136 PS (100 kW) oder 204 PS (150 kW), Eingang-Getriebe, Frontantrieb, Batterie mit 39,2 oder 64,0 Kilowattstunden (kWh) Netto-Kapazität, Reichweite 305 bis 484 km.
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 7,9 bis 9,9 s, Spitze 155 bis 167 km/h (abgeregelt).
Masse L/B/H Limousine 4,21/1,80/1,57 m, Leergewicht 1535 bis 1743 kg, Laderaum 332 bis 1114 l.
Umwelt WLTP ca. 14,3 bis 14,7 kWh/100 km (entspricht ca. 1,50 bis 1,54 l/100 km Benzin), 0 g/km CO2 lokal.
Preise ab 38'300 Franken (100 kW, 39,2-kWh-Batterie; Version 150 kW, 64,0-kWh-Batterie ab 42'900 Franken).
Antrieb Elektromotor 136 PS (100 kW) oder 204 PS (150 kW), Eingang-Getriebe, Frontantrieb, Batterie mit 39,2 oder 64,0 Kilowattstunden (kWh) Netto-Kapazität, Reichweite 305 bis 484 km.
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 7,9 bis 9,9 s, Spitze 155 bis 167 km/h (abgeregelt).
Masse L/B/H Limousine 4,21/1,80/1,57 m, Leergewicht 1535 bis 1743 kg, Laderaum 332 bis 1114 l.
Umwelt WLTP ca. 14,3 bis 14,7 kWh/100 km (entspricht ca. 1,50 bis 1,54 l/100 km Benzin), 0 g/km CO2 lokal.
Preise ab 38'300 Franken (100 kW, 39,2-kWh-Batterie; Version 150 kW, 64,0-kWh-Batterie ab 42'900 Franken).
Per Lenkradpaddle – die wechseln bei Verbrennern mit Automatik manuell die Gänge – lässt sich die Rekuperation vorwählen; ausserdem fährt der Kona auch nur per Gaspedal: Drauftreten beschleunigt; nimmt man den Fuss runter, bremst er per Rekuperation ab. Mit Übung klappt der Ampelstopp so ohne die mechanische Bremse. Trotz schwerer Batterie federt das Fahrwerk kommod – Pluspunkt gegenüber manchem eher harten Mitbewerber.
Einer der sparsamsten Stromer
Vor allem aber bietet der Kona viel Elektroauto für überschaubares Geld. Los gehts mit dem überarbeiteten Kona ab sofort bei 38'300 Franken für die Version mit 136 PS und Akku mit 39,2 Kilowattstunden (kWh), die 300 Kilometer weit kommt. Die grosse Version mit 204 PS und dem 64-kWh-Akku schafft theoretisch rund 480 Kilometer. Der neue Kona könnte die Reichweiten-Erwartungen wieder übertreffen. Mit 14,7 kWh pro 100 Kilometer ist er deutlich sparsamer als die meisten seiner Wettbewerber, die jedoch oftmals auch etwas grösser und schwerer sind. Mit vorausschauender Fahrweise dürfte noch mehr Reichweite drinliegen – Blick hats vorgemacht.
Auf 80 Prozent lädt man die kleine Batterie innert 45 Minuten, wenn die maximal verdauliche Ladegeschwindigkeit bei 100 Kilowatt (kW) liegt. Sind nur 50 kW verfügbar, dauert es knapp über eine Stunde. Bei der grossen dauerts rund dreieinhalb Stunden in der 100-kW- und fünfeinhalb Stunden in der 150-kW-Variante. Ja, andere Hyundais könnens schneller – der Ioniq 5 steht aber auch auf einer komplett neuen Technikplattform mit doppelter Batteriespannung.
Platz auf Klassenniveau
Bei Bedienung und Platzangebot liegt der Elektro-Kona auf Klassenniveau. Zu fünft wird es aber allzu eng – nicht nur im Fond, denn mit einem Gepäckvolumen von 332 Litern stehen rund 40 Liter weniger als beim Verbrenner zur Verfügung. Aber damit lässt es sich leben. Schade nur, dass auch nach der Überarbeitung noch keine elektrische Heckklappe lieferbar ist.
Virtuelle Instrumente gibts im Cockpit, dazu einen Zentralbildschirm und ein Head-up-Display, das seine Informationen auf eine ausfahrbare Kunststoffscheibe projiziert. Nicht mehr ganz up to date, aber der Kona ist eben auch schon drei Jahre alt. Weil Hyundai seine Modellzyklen von branchenüblichen acht auf nur noch fünf Jahre reduziert hat, dürfte aber 2023 schon der Nachfolger kommen. Vielleicht schon mit der Ioniq-Technik? Und vielleicht auch mit Allrad?