Das ist der neue Dacia Jogger
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Preis-Leistung stimmt:Das ist der neue Dacia Jogger

Dacia Jogger im ersten Test
Kostet fast nichts, aber kann fast alles

Der brandneue Jogger von Dacia will das Sackmesser unter den Autos sein. Mit reichlich Platz und mit optional sieben Plätzen ist er tatsächlich ein Tausendsassa – und fährt sich viel besser, als man einem Kombi-Van-Mix für knapp 16'000 Franken zutraut.
Publiziert: 04.02.2022 um 11:09 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2022 um 18:50 Uhr
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Da kommt er angejoggt: Der Jogger ersetzt bei Dacia sowohl den Kompaktvan Lodgy als auch den Kompaktkombi Logan MCV.
Foto: @GREG
Wolfgang Gomoll und Timothy Pfannkuchen

«Der Jogger ist das Schweizer Armeemesser unter den Autos», freut sich Dacia-Produktmanagerin Andreea Guinea. Das muss er auch sein, denn er ersetzt bei der rumänischen Renault-Tochter zwei Modelle: den Siebensitzer-Van Lodgy und den Kompaktkombi Logan MCV. Also Van und Kombi, sieben Plätze und, weil es der Käufertrend derzeit verlangt, bitte noch mit etwas SUV-Look obendrauf.

Optisch ist der Tausendsassa zumindest vorne erfreulich unsachlich: Der Jogger sieht gut aus. Konkurrenz? Schwierig einzuordnen: Ein 4,55 Meter langer Kombi, mit 1,67 Meter recht hoch, innen luftig wie ein Van. Gefühlt passen dagegen am ehesten grosse Kombis und Crossover wie Peugeot 5008 oder Skoda Kodiaq.

Ab unter 16'000 Franken

Andererseits hat der Jogger keine Konkurrenz: Sieben Sitze (Option, 800 Fr.) sind ja bereits rar genug, und in Sachen Preis kann ihm keiner was: Ab 15'990, als Siebenplätzer ab 16'790 Franken. In der Basis karg (z.B. Klima dann 600 Fr. extra). Aber selbst, wenn man sich das reichlich ausgerüstete Topmodell als Siebensitzer plus sämtliche (!) Extras gönnt, zahlt man kaum mehr als 21'000 Franken.

Schön: Nächstes Jahr will Dacia einen Hybrid à la Renault Clio E-Tech nachlegen, wohl mit Automat. Das wäre gut, denn den derzeit einzigen Antrieb, den Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 110 PS (81 kW), gibt es nur mit der Sechs-Gang-Handschaltung – schade. Immerhin: Der neue Vollalu-Motor im Jogger TCe 110 läuft zwar kernig, kommt mit 1280 Kilo im getesteten Siebenplätzer aber prima zurecht, wenn man fleissig schaltet und die 290 Nm (bei 2900–3500/min) nutzt.

Flott und nicht zu durstig

Subjektiv ist der Fronttriebler viel flotter als auf Papier (5-/7-Plätzer 0–100 km/h 10,5/11,2 s, Spitze je 183 km/h). Dank langem sechsten Gang hält sich Lärm und auch der Durst in Grenzen: WLTP 5,9 l/100 km, auf erster Testfahrt laut dem Display 6,1 l/100 km. Mehr muss später ein ausführlicher Schweiz-Test zeigen.

Hinter dem vom Kleinwagen Sandero (selbe Plattform) übernommenen Cockpit wurde kein Zentimeter verschwendet. Der Fond ist sehr geräumig, und selbst in der dritten Reihe kann man als Erwachsener erstaunlich gut sitzen – für Kurzstrecken ist es tadellos. Zu siebt schrumpft der Kofferraum auf 160 Liter. Bei fünf Sitzen sind es 565 Liter. Will man das, kann man die letzte Reihe auch ausbauen, die Sitze wiegen unter zehn Kilo. Zu zweit passen 1807 (Fünfsitzer 1819) Liter hinein (Ladefläche gut zwei Meter lang). Clever: Die Dachreling lässt sich in wenigen Handgriffen zum Dachgepäckträger verwandeln und trägt weitere 80 Kilo.

Trotz Hartplastik wohnlich

Immer wieder erstaunlich, wie gut Dacia das Hartplastik kaschiert. Einerseits ist alles solide, andererseits lockern edel anzufassende Elemente (z.B. Klima) und Stoff-Dekor den Look auf. Das Infotainment ist simpel zu bedienen und bietet Apple CarPlay und Android Auto. Die Ausstattung des Testwagens in Topversion ist reichhaltig. Assistenz gibt es wenig, aber LED-Abblendlicht, Klimaautomatik, Sitzheizung, Totwinkel-Warner, Rückfahrkamera, Tempomat, Parksensoren oder Keyless und auch Klapptische an der Vordersitzlehnen sind da. Ein super Deal.

Die Sessel könnten natürlich noch etwas dicker gepolstert sein, mehr Seitenhalt und Beinauflage bieten – aber wir haben mehrere Stunden ohne Schmerzen absolviert. Der Jogger lenkt exakter als der Sandero und federt ausgewogen: Dieses Familienauto kann fast alles für fast kein Geld. Mehr kann man zu dem Tarif nicht verlangen und mehr Auto zu dem Preis ab März (Händlerstart, bestellbar ab sofort) kaum bekommen.

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