Jetzt wirds wieder bodenständiger bei BMW: Schluss mit Ultra-Hightech mit Alu, Carbonfaser-Karosserie und Radikaldesign wie bei den ersten Stromern i3 und i8. Stattdessen setzt BMW für seine Elektrifizierung jetzt auf normale Modelle, für die allenfalls bei Technikdetails noch bei den i-Modellen abgeguckt wird.
Bevor das ganz normale Stromern im künftigen iX3 startet, kommt der in der Schweiz meistverkaufte BMW-SUV, der X3 – derzeit Hitparaden-Platz acht – jetzt auch als Plug-in-Hybrid (PHEV). Den Vierzylinder des BMW X3 xDrive 30e mit 184 PS kennt man schon, neu steckt zusätzlich ein Elektromotor mit 109 PS in der Achtstufen-Automatik. Das heisst: Kein verstromter Allradantrieb mit E-Motor an der Hinterachse, sondern ein mechanischer 4x4 mit einer Systemleistung von 292 PS. Nicht gerade die leichte Lösung: Der X3 bringt so fast zwei Tonnen auf die Waage, auch wegen der 11,2 kWh fassenden Batterie.
E-Motor stopft Lücken
Doch davon ist wenig zu spüren auf der Testrunde: Der Elektromotor stopft dem Benziner das Turboloch bei tiefen Drehzahlen und tritt kräftig mit an. Den Spurt auf Tempo 100 schafft der Plug-in-X3 2,2 Sekunden schneller als mit reinem 184-PS-Benziner. Elektrisch kommt der X3 auf 135 km/h; mit beiden Motoren sinds 210 km/h. BMW gibt als Verbrauch für den X3 xDrive 30e 2,4 l/100 km an. Fabelhaft im Wortsinne, weil der Werksverbrauch bei PHEVs vereinfacht gesagt mit E-Anteil und vollem Akku auf den ersten 100 Kilometern gemessen wird.
Aber: Man unterschätzt, wie viel man über Land rollen kann und wie viel die Rekuperation dabei zurückholt. Statt wie in anderen PHEVs lässt sich diese aber hier nicht vorwählen oder selbst beeinflussen. Etwas oldschool, aber vielleicht sind BMW-Fahrer das so gewohnt: Gebremst wird per Tritt ins Pedal, basta.
Motor 2,0-R4-Benziner 184 PS (135 kW), Elektromotor 109 PS (80 kW), Systemleistung 292 PS (215 kW), 420 Nm@1/min, 8-Stufen-Automatikgetriebe, Allradantrieb.
Fahrleistungen 0–100 km/h in 6,1 s, Spitze 210 km/h (elektrisch 135 km/h).
Masse L/B/H = 4,71/1,89/1,68 m, 1990 kg, Ladevolumen 450–1500 l.
Verbrauch Werk 2,5 l/100 km, 58 g/km CO2 (WLTP), Energie B.
Preis ab 68'200 Fr.
Motor 2,0-R4-Benziner 184 PS (135 kW), Elektromotor 109 PS (80 kW), Systemleistung 292 PS (215 kW), 420 Nm@1/min, 8-Stufen-Automatikgetriebe, Allradantrieb.
Fahrleistungen 0–100 km/h in 6,1 s, Spitze 210 km/h (elektrisch 135 km/h).
Masse L/B/H = 4,71/1,89/1,68 m, 1990 kg, Ladevolumen 450–1500 l.
Verbrauch Werk 2,5 l/100 km, 58 g/km CO2 (WLTP), Energie B.
Preis ab 68'200 Fr.
Bei unserer Testfahrt flossen im Schnitt 4,5 l/100 km – nicht schlecht für diese Gewichtsklasse. Rein elektrisch liegen theoretisch 38 Kilometer drin – wir schafften 34. An einer 3,7-kW-Steckdose ist der Akku nach 2,6 Stunden zu 80 Prozent gefüllt. Schnellladen? Geht nicht, macht aber auch keinen Sinn. Auf langen Strecken ist der Benziner da, und zum Pendeln reicht meist der Akku.
Etwas weniger Laderaum
Fahrmodi gibts auch: «Sport Plus» holt das letzte PS heraus; ausserdem lässt sich der Ladezustand der Batterie halten, um in der City zu stromern. Leise ists im Inneren; nur beim energischen Tritt aufs Pedal meldet sich der Vierzylinder. Aufgrund der zusätzlichen Last, die der elektrifizierte SUV herumschleppt, ist das Fahrwerk etwas straffer als bei den konventionell angetriebenen Modellen.
Und sonst? Fast alles wie im normalen X3. Nur, wenn man den Laderaum öffnet, sieht man am Aufbau über der niedrigen Ladekante, dass die Batterie Volumen vom Gepäckabteil abknabbert. Der Kofferraum des Plug-in-Hybrid-Modells fasst 450 Liter bis 1500 Liter – 100 Liter weniger als ohne Strom. Etwas mehr wird es dafür beim Preis: Ab 68'200 Franken steht der BMW X3 xDrive 30e in der Liste. Macht 9500 Franken Aufpreis zum 184 PS starken Benziner ohne Plug-in.
