Mit dem i3 gehörte BMW zu den Vorreitern der Elektromobilität. Zusammen mit Nissan Leaf (2010), Renault Zoe (2012) und Tesla Model S (2012) war der kompakte Stromer ab 2013 eines der ersten massentauglichen Elektroautos – und so ganz anders als andere BMWs.
Doch abgesehen vom Plug-in-Hybrid-Sportler i8 wurde es danach erstaunlich ruhig um E-Autos aus München (D). Seit sieben Jahren stromert einzig der i3 – und BMW hatte den Vorsprung gegenüber den ewigen Konkurrenten Audi und Mercedes verspielt. Mit E-Tron und EQC haben beide schon seit über einem Jahr ein E-Auto bei den boomenden SUVs im Angebot. Nächstes Jahr kommt die Antwort von BMW, denn dann startet der iX3 bei uns.
Strategiewechsel
Dieser X3 mit Elektroantrieb hebt sich dadurch ab, dass er sich eben gar nicht abhebt. Während Audi und Mercedes auf eigene Elektro-Modellreihen setzen, unterscheidet sich der iX3 nur durch blaue Akzente und eine geschlossene Grill-«Niere» vom «normalen» X3, der derzeit der Bestseller des Hauses ist. Damit ändert BMW die Strategie und bietet den Elektroantrieb bei den bekannten Modellen einfach als eine weitere Motorisierung an – quasi der französische Weg. Denn diesen Weg geht bislang vor allem der französische PSA-Konzern (Citroën, DS, Opel, Peugeot) mit seinen Elektroversionen von 208, 2008, Corsa oder DS3. Wie PSA seine Modelle hat BMW den X3 im Hinblick auf die Elektro-Variante besonders variabel entwickelt. Deshalb fällt das Ladevolumen des iX3 mit 510 bis 1560 Liter nur leicht geringer aus als mit den 550 bis 1600 Litern des X3.
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Reichweiten-Vorsprung
Und ein Blick auf die Zahlen zeigt: Nein, BMW hat den Vorsprung aus sieben Jahren i3 eben doch nicht verspielt. So setzen die Münchner neue Batteriezellen ein, wodurch der Akku leichter wird. Der BMW-Akku ist 518 Kilo schwer, also fast 200 Kilo leichter als bei Audi und über 100 Kilo leichter als bei Mercedes. So kommt der Stromer auf 2,2 Tonnen. Zusammen mit einem effizienteren Antrieb kommt der iX3 laut BMW so auf eine Reichweite von bis zu 460 Kilometer! Da haben Audi (436 km) und Mercedes (417 km) das Nachsehen.
«Nur» Heckantrieb
Etwas überraschend für einen SUV, verfügt der elektrische X3 nicht über 4x4. Mit Heckantrieb liegt er immerhin in der BMW-Tradition. Der Grund: Der iX3 hat im Gegensatz zu E-Tron und EQC nur einen E-Motor, was die geringere Leistung von 210 kW (286 PS) erklärt. Die beiden Konkurrenten kommen mit zwei Motoren auf je 300 kW (408 PS).
Während der iX3 noch dieses Jahr in China startet, muss sich die Schweiz bis Februar 2021 gedulden. Es stehen zwei Ausstattungen zur Wahl, die sich nicht gross individualisieren lassen. Die Preise starten für den iX3 «Inspiring» bei 77'600 und die Luxus-Version iX3 «Impressive» bei 90'950 Franken.