Fahrbericht BMW M2 CS: Stärker wird er nicht mehr
Der Furiose zum Abschluss

Mit dem M2 CS schliesst BMW die Generation der sportlichen Ableger der aktuellen 3er- und 4er- Reihe ab. Wir sind den schnellsten aller 2er-BMW mit 450 PS gefahren!
Publiziert: 26.06.2020 um 04:13 Uhr
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Aktualisiert: 14.07.2020 um 19:15 Uhr
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Mit dem neuen M2 CS schliesst BMW mit dem sportlichsten Ableger die aktuelle 2er-Reihe ab.
Foto: ZVG.
Wolfgang Gomoll

Der Schlussakkord eines gelungenen Musikstücks muss besonders sein. Das weiss jeder Komponist. Ähnliches gilt bei Automobilen: Geht eine Baureihe in Mittelmässigkeit in Rente, so bleibt dies in der Erinnerung haften. Da können die anderen Modelle zuvor noch so gut gewesen sein. Aber einen besseren Abschluss für BMWs aktuelle 2er-Reihe als den M2 CS hätte man sich gar nicht wünschen können.

«Ja, aber», wird der eine oder andere einwenden, «die haben doch schon den M2 Competition, der ist doch gut genug.» Richtig. Nur, gut genug reicht eben nicht immer – vor allem bei BMWs Sport-Tocher M GmbH, wo der Kampf um Rundenzeit-Zehntel zur Religion erhoben wird. «Der M2 CS schlägt den M2 Competition bei der Performance», fasst Projektleiter Markus Schröder zusammen.

Dazu haben die Ingenieure Elemente ins Auto gepackt, die beim Bruder nicht zu finden sind; angefangen bei der Karbon-Bremsanlage bis hin zum adaptiven Fahrwerk. Dazu gibts Kohlefaser-Bauteile (Diffusor, Motorhaube, Dach u. a.), die nicht nur gut aussehen, sondern weniger Gewicht und einen tieferen Schwerpunkt ins Auto bringen. Das Karbondach steigert gar die Steifigkeit der gesamten Karosserie. Unterm Strich bringt der BMW M2 CS 1550 Kilogramm auf die Waage.

Einer für echte M-Fans

Dazu sparten die M-Techniker offenbar auch beim Dämmmaterial. Der 450 PS starke Dreiliter-Sechszylinder schnorchelt und brüllt jedenfalls nach Herzenslust und sorgt für atemberaubende Fahrleistungen (0–100 km/h in 4,0 s, Spitze 280 km/h). Abgesehen vom Biturbomotor verkörpert der schnellste 2er alles, was echte M-Fans schätzen: Heckantrieb statt 4x4 und ein präzises Fahrverhalten ohne viel Schnickschnack. Beim Kurven-Anbremsen bleibt er trotz verhältnismässig kurzem Radstand (2,69 m) stabil. Beim Kurventanz hilft dann aber die kurze Distanz zwischen den Achsen.

Die Lenkung ist so präzise und zielgenau wie im Rennwagen; der M2 CS quittiert jedes Tippen aufs Gaspedal mit einer Reaktion. Deswegen hat der Kunde die Möglichkeit, anstelle des Siebengang-DSG-Getriebes auch eine Sechsgang-Handschaltung zu bestellen. Und wer noch das letzte Zehntel aus dem M2 CS herausquetschen will, zieht Cup-Reifen auf und hält damit die Konkurrenz wie Mercedes AMG A45 oder Audi RS3 in Schach.

Adaptives Fahrwerk gegen Gehoppel

Damit das Dynamik-Spektakel nicht zum ultrastraffen Asphaltgehoppel verkommt, spendierten die Ingenieure dem M2 CS ein adaptives Fahrwerk. Das hilft bei der Traktion und verleiht dem Hecktriebler bei Bedarf auch eine gewisse Alltagstauglichkeit. Dass der BMW M2 CS aber nichts für ständige Fahrten über schlechte Strassen ist, dürfte bei einem Fahrzeug, das mehr für Spass als ausgedehnte Einkaufstouren konzipiert ist, klar sein. Wie bei BMW üblich kann man zudem auf vordefinierte Fahrprogramme zurückgreifen oder sich selbst welche komponieren und diese auf den M-Mode-Knöpfen am Lenkrad abspeichern.

Bleibt eigentlich nur noch eine Frage: Was kostet dieser schnellste 2er-BMW? Nun, wie üblich gibts bei BMW M nichts geschenkt. Mindestens 114’900 Franken werden fällig für die Krönung der aktuellen M2-Generation.

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