Volkswagens Ingolstädter Tochter setzt voll auf Strom: Von 30 neuen Audi-Modellen mit Stecker, die bis 2025 geplant sind, werden allein 20 rein elektrisch. Neben den Elektro-SUV E-Tron und E-Tron Sportback (bis Ende Jahr gibts davon auch S-Varianten mit drei E-Motoren und über 500 PS), bringt Audi fürs Segment der Volumen-SUV den Q4 E-Tron.
Wie viele der E-Modelle aus dem VW-Konzern basiert er auf dem modularen E-Baukasten (MEB). Erstmals wurde eine seriennahe Studie am Genfer Autosalon 2019 gezeigt. Der 4,59 Meter lange Crossover ist eng mit der ID-Familie von VW verwandt. Wahlweise gibts ihn mit Heck- oder Allradantrieb und mit 150 bis über 300 PS. Die im Fahrzeugboden verbauten Akkus erlauben Reichweiten von 350 bis 500 Kilometer.
Coupé mit 600 PS und Hybride
Audis Aushängeschild wird aber der E-Tron GT – technisch weitgehend mit dem Porsche Taycan identisch. Der viertürige Mix aus Coupé und Limousine bietet Platz für vier Personen und wird rund 600 PS leisten. Der E-Tron GT beschleunigt in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 und soll über 400 Kilometer Reichweite schaffen.
Gross sind bei Audi die Erwartungen aber auch an die neuen Hybridmodelle. Aktuell gibts nur den A8 und den Q7 mit standesgemässer Kombination aus 6-Zylinder-Turbobenziner und E-Motor. Der Q5 und selbst der sportlich positionierte A7 sowie der A6 werden als Plug-in-Hybride «nur» von einem 4-Zylinder angetrieben, der kaum alle Kundenkreise zufriedenstellen dürfte. Da hat die Konkurrenz (BMW und Mercedes) in dieser Klasse Stärkeres mit E-Unterstützung zu bieten. Aber vielleicht legt Audi noch nach und lanciert später noch leistungsstärkere Versionen.
Entwicklung gemeinsam mit Porsche
Zusammen mit Porsche wurde die «Premium Platform Electro» PPE entwickelt. Sie bietet eine skalierbare Architektur, ermöglicht sowohl Nieder- als auch Hochböden und eignet sich so für SUVs, Limousinen, Kombis und Crossover und diverse Antriebsstrang- und Batteriekombinationen. Standard ist der E-Motor im Heck. Für mehr Reichweite gibts einen zweiten E-Motor an der Vorderachse – und das Modell wird automatisch zum Allradler.
Die Abmessungen und Überhänge der Niederflur-Modelle mit PPE-Plattform sind etwas kürzer als die der aktuellen Verbrennermodelle, dafür gibts aber mehr Innenraum, weil die Motoren samt Getriebe entfallen. Technische Details wie Torque Vectoring, also die Verteilung der Kraft auf das jeweils äussere Rad in Kurven, Luftfederung oder Allradlenkung werden optional erhältlich sein.
Audi investiert bis 2024 insgesamt zwölf Milliarden Euro in die neuen Stromer und hofft, bis 2025 weltweit jährlich rund 800’000 E-Fahrzeuge zu bauen. Bleibt nur eine Unbekannte: Werden die potenziellen Kunden nach der Coronakrise ihr Geld auch ausgeben wollen für neue Autos?