Trotz Inhaftierung
Nawalny bereut Rückkehr nach Russland nicht

Der Kremlgegner Alexej Nawalny hat ein Jahr nach seiner weltweit kritisierten Festnahme auf einem Moskauer Flughafen die Menschen zu Mut aufgerufen.
Publiziert: 17.01.2022 um 12:59 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2022 um 15:43 Uhr
ARCHIV - Alexej Nawalny, der schärfste Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin, verbüßt eine mehrjährige Haft in einem Straflager. Foto: Evgeny Feldman/Meduza/AP/dpa
Foto: Evgeny Feldman

Trotz seiner Inhaftierung gleich nach der Ankunft aus Deutschland bereut er seine Rückkehr nicht. Es habe keinen Sinn, das Leben in Angst zu leben, meinte er in einem am Montag bei Instagram veröffentlichten Beitrag.

Der 45-Jährige war am 17. Januar 2021 nach einer Behandlung infolge eines Anschlags mit dem chemischen Kampfstoff Nowitschok in seine Heimat zurückkehrt.

Die Chronologie im Fall Nawalny

Der schärfste Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin verbüsst eine mehrjährige Haft in einem Straflager in Pokrow rund 100 Kilometer östlich von Moskau. Nawalny meinte, dass seine prompte Inhaftierung davon zeuge, dass ein freier Mensch in Russland keinen Schritt tun könne. «Sie haben mich noch vor der Passkontrolle festgenommen.» Es sei völlig unklar, wann die Haftzeit ende, meinte er mit Blick auf drohende weitere Prozesse.

«Alexej hat alles überstanden»

Nawalny erklärte, dass es wichtig für ihn sei, vor sich selbst ehrlich zu sein: «Ich bereue es keine Sekunde und mache weiter.» Seine Sprecherin Kira Jarmysch, die damals mit im Flugzeug von Berlin nach Moskau sass, meinte, dass für sie der 17. Januar ein «Tag des Sieges» sei. «Putin dachte, dass er Nawalny tötet – und ihn dann wenigstens mit Strafverfahren an der Rückkehr hindert. Aber Alexej hat alles überstanden, ist nach Hause zurückgekehrt, lebendig, unversehrt und noch stärker als zuvor.»

Freilassung Nawalnys gefordert

Die Menschenrechtsbeauftragte der deutschen Regierung, Luise Amtsberg, forderte die russischen Behörden auf, Nawalny «unverzüglich freizulassen». «Seine Verurteilung erfolgte willkürlich und offenkundig unverhältnismässig», erklärte die Grünen-Abgeordnete.

(SDA)

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