Der Gesundheitszustand von Alexei Nawalny, der seit dem 22. August 2020 in der Berliner Charité behandelt wird, hat sich verbessert. Dies teilt das Spital mit.
Das durch Medikamente aufrechterhaltene künstliche Koma des Patienten konnte beendet werden. Der Patient wird schrittweise von der maschinellen Beatmung entwöhnt. Er reagiert auf Ansprache. Langzeitfolgen der schweren Vergiftung sind weiterhin nicht auszuschließen.
Die behandelnden Ärzte sind mit der Ehefrau von Alexei Nawalny in engem Austausch. Im Einvernehmen mit seiner Ehefrau geht die Charité davon aus, dass die öffentliche Mitteilung zum Gesundheitszustand in seinem Sinne ist.
Mit Nowitschok vergiftet
Nawalny, der am 20. August auf einem Flug in seiner Heimat plötzlich ins Koma gefallen war und zunächst in Omsk untersucht wurde, wird auf Drängen seiner Familie in der Charité behandelt.
Die deutschen Ärzte gingen nach einer Auswertung von klinischen Befunden bereits davon aus, dass Nawalny mit einem chemischen Nervenkampfstoffes aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet worden war. Die russische Regierung hatte die Einschätzung der Berliner Charité, dass Nawalny vergiftet worden sei, als vorschnell bezeichnet. (szm)