Ehefrau von Nawalny festgenommen
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Bei Protesten in Moskau
Ehefrau von Nawalny festgenommen

Die russlandweiten Proteste zur Freilassung des inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny haben die Hauptstadt Moskau erreicht. Polizisten nahmen am Samstagnachmittag mehrere Demonstranten fest, unter anderem Nawalnys Ehefrau.
Publiziert: 23.01.2021 um 14:43 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2021 um 09:01 Uhr
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Sicherheitsaufgebot bei einer Kundgebung für Alexej Nawalny in St. Petersburg.
Foto: keystone-sda.ch

Bei einer Protestaktion für die Freilassung des russischen Regierungskritikers Alexej Nawalny haben Polizisten in Moskau am Samstagnachmittag mehrere Demonstranten festgenommen. Dies berichtet ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort. Auch Nawalnys Ehefrau Julia Nawalnaja sowie seine engste Mitarbeiterin, die Juristin Ljubow Sobol, wurden angehalten.

Unter den Tausenden Protestierenden waren viele junge Leute und Angehörige der Mittelschicht. Anders als bei nicht genehmigten Kundgebungen in der Vergangenheit war der zentrale Puschkin-Platz nicht weiträumig abgesperrt. Aktivisten beklagten eine Drosselung des Internets.

Im Eilverfahren zu 30 Tagen Haft verurteilt

Nawalnys Anhänger hatten für diesen Samstag in mehr als 90 russischen Städten zu Protesten aufgerufen. Sie fordern die Freilassung des Oppositionellen, der am Montag in einem umstrittenen Eilverfahren zu 30 Tagen Haft verurteilt worden war. Nawalny soll gegen Meldeauflagen in einem früheren Strafverfahren verstossen haben, während er sich in Deutschland von einem Giftanschlag erholte. Der 44-Jährige und sein Team sehen das Vorgehen der Justiz als politisch motiviert an.

«Putin ist ein Dieb», riefen die Menschen in Moskau – so wie zuvor auch schon in vielen anderen Städten des Landes, in denen die Protestaktionen aufgrund der Zeitverschiebung mehrere Stunden früher stattfanden als in der Hauptstadt.

Nawalnys Team hatte Anfang der Woche unter dem Titel «Ein Palast für Putin» ein Enthüllungsvideo veröffentlicht, das beweisen soll, dass der Präsident sich aus Schmiergeldern ein «Zarenreich» am Schwarzen Meer bauen liess. Der Kreml bezeichnet die Vorwürfe in dem mehr als 67 Millionen Mal angeklickten Film als «Unsinn» und «Lüge».

Behörden drohen mit harten Strafen

Landesweit zählte die Bürgerrechtsorganisation OWD bis zum Nachmittag 369 Festnahmen. Es gab aber auch Berichte von Sicherheitskräften, die nicht eingriffen, sondern die Menschen marschieren liessen.

Die russischen Behörden drohen mit hohen Strafen für die Teilnahme an den nicht genehmigten Kundgebungen am Samstag. In den vergangenen Tagen waren bereits zahlreiche Mitstreiter des Oppositionspolitikers festgenommen worden.

Nawalny macht Kremlchef Wladimir Putin und den Inlandsgeheimdienst FSB für den Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok im August verantwortlich. Putin und der FSB weisen das zurück. (SDA/noo)

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