Inzwischen gebe es 12.391 bestätigte Todesopfer und 62.914 Verletzte, teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in der Nacht zu Donnerstag mit. Nur Stunden zuvor hatte die Regierung die Zahl der Toten in der Türkei noch auf rund 9000 beziffert. In Syrien war zuletzt von etwa 2700 Toten die Rede gewesen. Noch immer werden zudem viele Menschen in beiden Ländern vermisst.
Während die Zahl der geborgenen Opfer weiter rasant steigt, sinken die Chancen der Rettungsteams, noch Überlebende in den Trümmern eingestürzter Gebäude zu finden. Die kritische Überlebensgrenze liegt normalerweise bei rund 72 Stunden, also etwa drei Tagen.
Das Beben mit einer Stärke von 7,7 bis 7,8 hatte am frühen Montagmorgen das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Am Montagmittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in derselben Region. Tausende Gebäude stürzten ein.
Bilder aus den Katastrophengebieten zeigten auch in der Nacht zum Donnerstag Bagger, die Schutt abtrugen. Angehörige Verschütteter warteten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf erlösende Nachrichten. Indes ist weitere Hilfe aus dem Ausland auf den Weg in die Unglücksregionen - auch aus Deutschland.
Die Bundeswehr will am Donnerstag rund 50 Tonnen Hilfsgüter in das Katastrophengebiet fliegen. Ein Sprecher der Luftwaffe sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch, die Ware werde mit drei Transportflugzeugen vom Typus Airbus A400M vom Militärflughafen im niedersächsischen Wunstorf aus in das Gebiet geschickt. Der Abflug war für den Vormittag geplant. Zuvor waren bereits Teams verschiedener Hilfsorganisationen in die Türkei geflogen.
(SDA)