Kinderhilfswerk schlägt Alarm
Fast acht Millionen Kinder durch akute Mangelernährung bedroht

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat vor dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau Alarm geschlagen: Fast acht Millionen Kinder unter fünf Jahren in 15 Krisenländern seien ohne sofortige therapeutische Nahrung und medizinische Hilfe vom Hungertod bedroht.
Publiziert: 23.06.2022 um 14:56 Uhr
Für die Versorgung der gefährdeten Kinder seien jetzt dringend neue Finanzmittel nötig, erklärte Unicef.
Foto: BADRU KATUMBA

Die Zahl der gefährdeten Kinder steige «von Minute zu Minute», erklärte Unicef am Donnerstag. Seit Anfang des Jahres habe die sich weltweit zuspitzende Ernährungskrise dazu geführt, dass in den 15 Ländern zusätzlich 260'000 Kinder unter schwerer akuter Mangelernährung litten.

Weitere Finanzmittel nötig

Für die Versorgung der gefährdeten Kinder unter anderem am Horn von Afrika und in der Sahelzone seien jetzt dringend neue Finanzmittel nötig, erklärte Unicef. So benötige die Organisation 1,2 Milliarden Dollar (mehr als 1,1 Milliarden Euro) unter anderem für die Beschaffung und Verteilung von therapeutischer Nahrung.

«Wir erleben gerade, wie ein Pulverfass Feuer fängt», warnte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell, die am Freitag in Berlin an einer internationalen Konferenz der Bundesregierung für globale Ernährungssicherheit teilnehmen wird. «Die Voraussetzungen für die extremste Form der Mangelernährung bei Kindern sind da.»

Getreideexporteure im Krieg

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist eine Hauptursache der derzeitigen Ernährungskrise: Die Ukraine ist normalerweise einer der grössten Getreideexporteure der Welt. Durch den Krieg liegen nun aber Felder brach, Getreidespeicher sind zerstört und Häfen blockiert, was zu einer Verknappung auf dem Weltmarkt und damit zu stark steigenden Preisen geführt hat.

(AFP)

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