Die Zahl der gefährdeten Kinder steige «von Minute zu Minute», erklärte Unicef am Donnerstag. Seit Anfang des Jahres habe die sich weltweit zuspitzende Ernährungskrise dazu geführt, dass in den 15 Ländern zusätzlich 260'000 Kinder unter schwerer akuter Mangelernährung litten.
Weitere Finanzmittel nötig
Für die Versorgung der gefährdeten Kinder unter anderem am Horn von Afrika und in der Sahelzone seien jetzt dringend neue Finanzmittel nötig, erklärte Unicef. So benötige die Organisation 1,2 Milliarden Dollar (mehr als 1,1 Milliarden Euro) unter anderem für die Beschaffung und Verteilung von therapeutischer Nahrung.
«Wir erleben gerade, wie ein Pulverfass Feuer fängt», warnte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell, die am Freitag in Berlin an einer internationalen Konferenz der Bundesregierung für globale Ernährungssicherheit teilnehmen wird. «Die Voraussetzungen für die extremste Form der Mangelernährung bei Kindern sind da.»
Getreideexporteure im Krieg
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist eine Hauptursache der derzeitigen Ernährungskrise: Die Ukraine ist normalerweise einer der grössten Getreideexporteure der Welt. Durch den Krieg liegen nun aber Felder brach, Getreidespeicher sind zerstört und Häfen blockiert, was zu einer Verknappung auf dem Weltmarkt und damit zu stark steigenden Preisen geführt hat.
(AFP)