Kreml-Chef Wladimir Putin (69) scheint die Welt in eine Hungersnot stürzen – und davon profitieren – zu wollen. Über 20 Millionen Tonnen Getreide hält er in der Ukraine zurück. Davon sind vor allem die ärmsten Länder betroffen. Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock (41) wirft dem Kreml vor, die Blockade von Getreideexporten als Kriegswaffe einzusetzen.
Zwar hat Moskau bisher nichts dazu gesagt, der Verdacht ist aber naheliegend. Unter anderem der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (44) hat Russland in der Vergangenheit beschuldigt, ukrainische Lebensmittel «nach und nach zu stehlen und zu verkaufen».
Russland bezeichnete diese Vorwürfe stets als «Fake News».
Nun sind aber Satellitenbilder aufgetaucht, die die Russen mutmasslich in flagranti erwischen. Die Bilder von Maxar Technologies, datiert auf den 19. und 21. Mai, zeigen zwei die Schiffe, die neben etwas, das einem Getreidesilo ähnelt, angedockt sind. Daneben fliesst etwas, das wie Getreide aussieht, von einem Band in einen offenen Laderaum.
«Von Leuten auf höchster Ebene beaufsichtigt»
Beide Schiffe hätten unterdessen den Hafen verlassen, berichtet CNN mit Verweis auf eine Schiff-Tracking-Webseite. Die «Matros Pozynich» segle durch die Ägäis und behaupte, auf dem Weg nach Beirut zu sein, während die «Matros Koshka» noch im Schwarzen Meer unterwegs sei.
Mykola Solski (43), der ukrainische Minister für Agrarpolitik und Ernährung, sagte gegenüber CNN, dass der Getreideraub «auf organisierte Weise geschieht». Dies sei ein grosses Geschäft, «das von Leuten auf höchster Ebene beaufsichtigt wird».
US-Aussenminister Antony Blinken (60) sagte dazu vergangene Woche: «Die Russische Föderation behauptet fälschlicherweise, die Sanktionen der internationalen Gemeinschaft seien schuld an der Verschärfung der weltweiten Nahrungsmittelkrise. Die Sanktionen blockieren nicht die Häfen im Schwarzen Meer, halten mit Lebensmitteln beladene Schiffe auf und zerstören die ukrainischen Strassen und Eisenbahnen. Das ist Russland.» (vof)