Russische Weizen-Blockade
Berlin plant Konferenz gegen Hungerkrise

Die deutsche Regierung will mit einer internationalen Konferenz gegen die sich anbahnende Hungerkrise in der Welt als Folge der Blockade von ukrainischem Weizen durch Russland vorgehen.
Publiziert: 14.06.2022 um 18:56 Uhr
|
Aktualisiert: 15.06.2022 um 09:58 Uhr
ARCHIV - Arbeiter pflügen ein Weizenfeld im Westen der Ukraine. Foto: Nariman El-Mofty/AP/dpa
Foto: Nariman El-Mofty

Die «Ampel»-Regierung soll bei dem am 24. Juni im Auswärtigen Amt in Berlin geplanten Treffen mit den Ministerinnen Annalena Baerbock (Aussen, Grüne), Svenja Schulze (Entwicklung, SPD) sowie Cem Özdemir (Ernährung und Landwirtschaft, Grüne) vertreten sein. Zuerst hatten am Dienstag die Zeitungen der Funke Mediengruppe über die Konferenz berichtet.

«Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine stellt die Welt vor eine Hungerkrise von dramatischen Ausmassen», heisst es nach Angaben der Mediengruppe in der Einladung. Um rechtzeitig Hilfe und Konzepte gegen die sich anbahnende Katastrophe einleiten zu können, sollten Ministerinnen und Minister der G7-Länder sowie der wichtigsten Geberstaaten und die der am stärksten betroffenen Länder zusammenkommen. Zur Gruppe der führenden demokratischen Industrienationen (G7) gehören neben den USA und Deutschland auch Japan, Grossbritannien, Frankreich, Italien und Kanada. Deutschland hat derzeit den G7-Vorsitz.

Bei dem Treffen seien auch Vertreter der Vereinten Nationen und der Zivilgesellschaft eingeladen, «um gemeinsame Massnahmen zu erörtern», schreibt die Funke Mediengruppe weiter. Schon vor dem russischen Krieg gegen die Ukraine sei die Lage durch bewaffnete Konflikte, die menschengemachte Klimakrise, Biodiversitätsverlust und die andauernde Covid-19-Pandemie ohnehin höchst angespannt gewesen. Nun sei es wichtig, die Reaktionen auf die Ernährungskrise abzustimmen.

Die russische Marine blockiert seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine vor mehr als drei Monaten die ukrainischen Schwarzmeer-Häfen. Die Ukraine, weltweit der viertgrösste Getreideexporteur, sitzt deshalb auf den eigenen Vorräten fest. Nach ukrainischen Angaben können mehr als 23 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten nicht exportiert werden.

(SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?