Auf einen Blick
- Kadyrow gibt zu: Cybertruck-Video war teilweise ein Scherz
- Tschetschenischer Machthaber prahlte mit Tesla-Fahrzeug
- Kadyrow behauptet, einen Cybertruck im Kampf eingesetzt zu haben
Es war einer der skurrilsten Momente in diesem Jahr: Im August veröffentlichte der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow (48) ein Video, das ihn am Steuer eines Cybertrucks des US-Autobauers Tesla zeigte. Auf dem Pick-up hatte der Verbündete des russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) ein Maschinengewehr montiert.
Kadyrow prahlte auf Telegram, dass das Fahrzeug schon bald an der Front in der Ukraine eingesetzt werden werde, und behauptete, Tesla-Chef Elon Musk (53) hätte ihm das Auto höchstselbst überlassen.
Nun hat der Diktator der autonomen Republik im Nordkaukasus laut russischen Medien zugegeben: Das Cybertruck-Video war – zumindest teilweise – ein «Scherz». Das meiste sei gelogen gewesen, berichtet die russische Internetzeitung Meduza.
«Ich interessiere mich für Elon Musk selbst – ich mag seinen Charakter, seinen Lebensstil, die Art, wie er sich verhält, und seine Weltanschauung. Ich scherze gerne mit ihm in den sozialen Medien. Er hat mir das Auto nicht geschenkt, es war nicht meins. Ich habe mir diesen Witz ausgedacht und ihn weitergeführt», soll Kadyrow in einem Gespräch gesagt haben. Der Cybertruck sei ein «sehr praktisches Auto» und werde «für unsere Kämpfer von grossem Nutzen sein», hatte Kadyrow damals geprahlt.
Wie kommt Kadyrow an die Cybertrucks?
Elon Musk hat jegliche Verbindung zu Kadyrow in seinem Kurznachrichtendienst X abgestritten. Einem Nutzer, der ihn mit Kadyrows Aussagen konfrontierte, schrieb er: «Bist du wirklich so zurückgeblieben, dass du glaubst, ich hätte einem russischen General einen Cybertruck geschenkt? Das ist erstaunlich.»
Doch der Putin-Verbündete trollte den Tech-Milliardär weiter. Er warf Musk Mitte September die Fernabschaltung des Gefährts vor, nur um kurz darauf noch mehr Cybertrucks zu präsentieren.
Kadyrow entschuldigt sich bei Elon Musk
Laut Kadyrow wurde einer der Wagen tatsächlich im Kampf eingesetzt – mit überschaubarem Erfolg. «Wir schickten einen Cybertruck an die Front und montierten ein Maschinengewehr darauf, aber er erwies sich im Kampf als nutzlos», soll er bei der Fragerunde gesagt haben.
Musk macht er deshalb keine Vorwürfe. «Wenn wir Elon Musk in irgendeiner Weise beleidigt haben, entschuldigen wir uns», so der Despot.
Manche Fragen liess Kadyrow weiter offen. Es gelingt ihm scheinbar mühelos, an die US-Autos zu gelangen, obwohl dies aufgrund der Sanktionen, denen Russland und damit auch Tschetschenien unterliegen, gar nicht möglich sein sollte. Will er mit seinen Tesla-Spässen den Westen verspotten? Und woher die Autos letztlich kommen, auch dazu schweigt er weiter.