Die Insolvenz der Kryptowährungsbörse FTX Ende vergangenen Jahres hat deren Gründer Sam Bankman-Fried (31) vor Gericht gebracht, er steht aktuell unter Hausarrest. Und sie hat zahllose Anleger mit einem Scherbenhaufen hinterlassen.
Doch nun gibt es einen unerwarteten Silberstreifen am Horizont. In der Bilanz von FTX findet sich nämlich eine massive Investition in ein florierendes KI-Startup, wie das Wirtschaftsblatt «Semafor» festhält.
Ein Konkurrent von OpenAI
Demnach hat FTX satte 500 Millionen Dollar in eine Firma namens Anthropic investiert. Diese ist eine Konkurrentin von OpenAI, der Firma hinter dem gehypten ChatGPT. Interessant: Auch Google hat 300 Millionen Dollar in Anthropic investiert. Obwohl medial weniger beachtet, konnte die Software von Anthropic offenbar schon diverse Tests bestehen.
Dadurch und wegen des Hypes um künstliche Intelligenz wird Anthropic aktuell mit 4,6 Milliarden Dollar bewertet. Deshalb könnte die Beteiligung von FTX an der hoch dotierten Firma eine neunstellige Summe einbringen und den Konkursverwaltern eine Möglichkeit bieten, die geschädigten Kunden von FTX zu entschädigen.
So einfach wird es nicht
Was toll klingt, ist möglicherweise aber nicht so einfach umsetzbar. In Unternehmen mit «traditionellen» Vermögenswerten wie Immobilien oder Anleihen gibt es im Konkursfall klare Vorgehen, die darauf abzielen, so viel wie möglich aus dem Unternehmenswert herauszuholen.
FTX dagegen ist «ein nicht reguliertes Unternehmen in einer nicht regulierten Branche», wie es Semafor nennt. Die Vermögenswerte sind ziemlich volatil. Genauso wie der Wert von Anthropic.
Die Konkursverwalter hatten zuvor im März schon Anteile von FTX zwangsverkauft, welche nach heutiger Bewertung viel teurer wären, also den Gläubigern mehr eingebracht hätten. Man wird also vorsichtig sein beim nächsten Verkauf von FTX-Investments.