Alles aus und vorbei! Die Kryptobörse FTX hat am Freitag in den USA Gläubigerschutz beantragt. Der 30-jährige Firmengründer Sam Bankman-Fried sei von seinem Posten als Vorstandschef zurückgetreten, teilt FTX am Freitag in einem Statement mit.
Die Firma wolle nun die Lage analysieren, um den Kundinnen und Kunden so viel Geld wie möglich ausbezahlen zu können. Laut Experten ist damit zu rechnen, dass von den 8 Milliarden Dollar Gesamtvermögen nur noch wenig zu retten ist.
Hintergründe zum Kollaps
Schuld am Desaster ist Bankman-Fried – seit Jahren einer der Stars am Kryptohimmel. Der Höhenflug des Multimilliardärs hat am Dienstag ein jähes Ende genommen. Sein Vermögen hat sich an einem einzigen Tag praktisch in Luft aufgelöst. Bankman-Fried soll mit seiner Kryptobörse FTX rund 15 Milliarden Dollar verloren haben. Die Kryptobank befand sich schon da in einem Liquiditätsengpass.
FTX steht laut der Wertpapieraufsicht der Bahamas unter anderem unter Verdacht, Kundengelder veruntreut zu haben. Binance, die grösste Kryptobörse der Welt, sollte FTX noch retten. Doch am Mittwoch zog sie sich in letzter Sekunde vom Deal zurück, als sie Einsicht in die Bücher von FTX erhielt.
Der Bitcoin-Kurs ist in dieser Woche um 22 Prozent eingebrochen. Am Freitag – kurz nach der Insolvenzankündigung von FTX – sackte der Bitcoin-Kurs von 16'500 auf 15'500 Franken ab.
Das internationale Geschäft des Konzerns ist auf den Bahamas ansässig. Das US-Verfahren nach Kapitel 11 des Insolvenzrechts betrifft dem Konzern zufolge unter anderem die amerikanische Kryptobörse FTX US und 130 weitere Firmen, die zusammen die FTX Group bilden.