Selbsternannter Krypto-Retter
30-Jähriger stützt den Krypto-Markt mit 1 Milliarde

Das Vertrauen der Anleger in Krypto-Währungen ist arg ramponiert. Seit Jahresbeginn sind gleich mehrere Krypto-Firmen Konkurs gegangen. Ein 30-jähriger US-Unternehmer hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Branche zu retten.
Publiziert: 24.08.2022 um 10:44 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2022 um 11:30 Uhr
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Der 30-jährige Sam Bankman-Fried bezeichnet sich selbst als Krypto-Retter.
Foto: Bloomberg via Getty Images

Viele Anleger haben sich am Krypto-Markt ganz gehörig die Hände verbrannt. Das einstige digitale Gold hat an der Börse in diesem Jahr einen historischen Einbruch erlebt. Die grösste Kryptowährung Bitcoin etwa hat seit Anfang Jahr die Hälfte ihres Werts eingebüsst.

Gleich mehrere Krypto-Firmen sind Konkurs gegangen. Das Vertrauen der Anleger ist tief erschüttert – und soll nun wieder aufgebaut werden. Das zumindest ist der Plan von Sam Bankman-Fried (30), einem jungen amerikanischen Unternehmer. Der Geschäftsführer der Krypto-Währungsbörse FTX Trading hat sich selbst zum Retter der Branche ernannt. Die Schritte von Bankman-Fried werden von Krypto-Investoren genau beobachtet, wie das «Wall Street Journal» schreibt.

Rettung glückt nicht in jedem Fall

Sam Bankman-Fried hat in diesem Jahr bereits den in Schwierigkeiten geratenen Kreditgeber für digitale Währungen BlockFi gerettet. Alleine dafür brachte er einen Kredit von 400 Millionen Dollar auf!

Weniger Erfolg hatte Bankman-Fried mit seinem Rettungsversuch bei Voyager Digital, ebenfalls eine Krypto-Bank. Er erhöhte seine Anteile an der Firma und lieh ihr 75 Millionen Dollar, nur um zusehen zu müssen, wie sich das Geld zwei Wochen später in Luft auflöste. Voyager Digital ging Konkurs.

«Wir tun was wir können, um die Ansteckung einzudämmen», sagt Sam Bankman-Fried im «Wall Street Journal». «Manchmal bedeutet das, dass wir versuchen, in Fällen zu helfen, in denen es nicht ausreicht.»

Der Milliardär hat auch Krypto-Börsen in Kanada und Japan gekauft und in bekannten Zeitschriften Werbeinserate geschaltet, mit denen er das breite Publikum wieder für Kryptos begeistern will.

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Er will die Börse neu erfinden

Insgesamt hat Bankman-Fried in diesem Jahr bisher eine Milliarde US-Dollar zur Rettung von Krypto-Firmen eingesetzt. Und das mit Erfolg, wenn man der Einschätzung des Unternehmers glaubt: Das Schlimmste sei überstanden, sagt er mit Blick auf die Konkurswelle in der Branche. «Natürlich könnte alles passieren, aber soweit ich weiss, haben wir gesehen, dass der grösste Anteil der Ansteckung bereits aus dem System gespült wurde», sagt er zum «Wall Street Journal».

Seine Einkaufstour finanziert der Unternehmer mit den massiven Reserven seiner Firma FTX Trading. Er hat den Konzern in die drittgrösste Krypto-Börse der Welt verwandelt. Die Firma sitzt auf Milliarden-Reserven und soll im letzten Jahr bei einem Umsatz von einer Milliarde Dollar sage und schreibe 388 Millionen Gewinn abgeworfen haben.

Sam Bankman-Fried hat für die Zukunft grosse Pläne: Er will die Technologie hinter Bitcoin dazu nutzen, die traditionelle Finanzwelt, die Börse und den alltäglichen Zahlungsverkehr neu zu erfinden. Das sind ambitionierte Ziele: Auch mehr als zehn Jahre nach der Geburt des Bitcoins tun sich viele Menschen mit den digitalen Währungen weiterhin schwer – nach dem Krypto-Crash in diesem Jahr umso mehr. (smt)

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