Mini-Crash nach Mini-Hype
Das steckt hinter den jüngsten Kursturbulenzen des Bitcoins

Vor wenigen Tagen hofften Anleger auf die Trendwende bei den Kryptowährungen. Nun werden sie bereits eines Besseren belehrt. Schuld sind Konjunkturdaten aus den USA. Die Volatilität ist hoch.
Publiziert: 19.08.2022 um 13:12 Uhr
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Aktualisiert: 19.08.2022 um 15:06 Uhr
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Nach kurzem Höhenflug hat der Bitcoin innert eines Tages wieder massiv an Wert verloren.
Foto: imago

Wer auf den Turnaround hoffte, wurde am Freitag enttäuscht: Der Bitcoin hat zwischenzeitlich mehr als sechs Prozent seines Werts eingebüsst. Damit liegt er nun wieder unter 22'000 Dollar. Auch die zweitgrösste Kryptowährung, Ether, büsste am Freitag in ähnlichem Umfang ein wie der Bitcoin. Seit Anfang Jahr haben Bitcoin und Ether je mehr als 50 Prozent ihres Werts verloren!

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Dabei sah es gerade noch so gut aus! Am vergangenen Wochenende erreichten mehrere Kryptowährungen ihre höchsten Stände seit Monaten. Tagelang kletterten die Kurse. Der Bitcoin etwa stieg zwischenzeitlich auf mehr als 25'000 US-Dollar. Das ist zwar weit entfernt von seiner Bestmarke von vergangenem November (68'000 Dollar). Aber eben auch deutlich höher als der Tiefwert von diesem Sommer (18'000 Dollar).

US-Konjunkturdaten belasten

Der Mini-Crash nur wenige Tage nach der Mini-Euphorie wird durch Konjunktur-, Inflations- und Zinsprognosen aus den USA geschürt: Anleger hatten gehofft, dass die Inflation in den USA bald ihren Höhepunkt erreicht – und die US-Notenbank Fed die Zinsschrauben weniger stark anziehen muss als zuerst befürchtet. In dieser Woche jedoch schürten überraschend robuste Konjunkturdaten aus den USA die Sorge, dass die Fed doch noch an ihrem straffen Kurs festhalten könnte, um die Wirtschaft abzukühlen und die Inflation zu bremsen.

Steigende Zinsen verringern in der Regel die Attraktivität risikoreicher Anlageklassen, zu denen neben Aktien auch Bitcoin und Co. aufgrund ihrer teils extremen Kursschwankungen zählen. Craig Erlam, Marktanalyst beim Handelshaus Oanda, schätzt, dass die Kryptowährungen noch weiter unter Druck geraten könnten. Auch Experten des Kryptobrokers Genesis Trading sehen den Bitcoin angeschlagen.

Die Achterbahnfahrt der letzten sieben Tage zeigt – einmal mehr – vor allem eines: Kryptowährungen sind und bleiben äusserst volatil. Dem Anspruch, in Krisenzeiten ein sicherer Hafen (wie etwa Gold) zu sein, werden sie bislang nicht gerecht. (SDA/sfa)

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