Totgesagte leben länger – das gilt gerade auch für die Credit Suisse. Zwar hat die Bank mit der Fusion der beiden Schweizer Tochtergesellschaften von UBS und CS offiziell aufgehört, zu existieren, doch Name und Logo werden so schnell nicht verschwinden.
Zum Beispiel in der Credit Suisse Super League. Noch eine ganze Saison lang wird der Name der untergegangenen Bank in den Stadien und auf den Trikots in der höchsten Schweizer Fussball-Liga präsent sein, bestätigt die UBS auf Blick-Anfrage. Und so Werbung machen für eine Bank, die es gar nicht mehr gibt.
Geringer Aufwand
Was auf den ersten Blick sehr schräg wirkt, hat einen triftigen Grund: Der Vertrag mit der Liga läuft noch bis zum Ende 2025. Da aber die UBS versprochen hat, sämtliche Sponsoringaktivitäten der CS zu übernehmen, gilt das auch für die Super League.
Für die Restlaufzeit des Vertrages haben sich die beiden Vertragsparteien darauf geeinigt, den Aufwand möglichst gering zu halten: «Wir haben bewusst auf eine Änderung verzichtet, damit die Marke ‹Credit Suisse Super League› für die vereinbarte Vertragsperiode unverändert bleibt und somit kein neues Markenbild für die Liga erstellt werden muss», schreibt die UBS auf Nachfrage von Blick.
Das heisst, das kombinierte Logo der Credit Suisse Super League wird in der am 20. Juli beginnenden Fussballsaison auf dem linken Ärmel der Spielertrikots, im Stadion, auf den Werbetafeln bei Interviews oder zu Hause vor dem Bildschirm prominent vertreten sein.
Überraschendes UBS-Logo
Eine grosse Änderung wird es allerdings geben: Das alleinige CS-Logo auf den Spielerleibchen aller 12 Super-League-Mannschaften wird verschwinden. Und durch ein wenig bekanntes Logo der Plattform UBS-Helpetica ersetzt. Dieses unterscheidet sich signifikant vom bekannten UBS Logo mit den Schlüsseln. Auch die Schriftart entspricht nicht dem üblichen Corporate-Design der UBS.
«Die Position auf den Shirts ist eine sehr präsenz- und reichweitenstarke Platzierung und wir wollen damit UBS-Helpetica – unsere zentrale Vermittlungsplattform für Freiwilligenarbeit in der Schweiz – breiter bekannt machen», begründet die Bank ihre Wahl.
Die CS ist fast nicht totzukriegen, lebt also in der Super League des Schweizer Fussballs noch ein ganzes Jahr weiter. Und wird den einen oder anderen Fussballfan mit Wehmut an den Untergang der Bank denken lassen.
Vergünstigte Tickets mit CSX
Mit dem Start in die Fussballsaison erlebt ein weiteres Auslaufmodell einen letzten Frühling: Die Banking-App CSX. Diese soll bei Gelegenheit in das UBS Bankpaket Key4 überführt werden – und damit auch die entsprechenden Kundenbeziehungen. Doch für die kommende Fussballsaison können alle CSX-Kunden weiterhin Tickets zum halben Preis über die alte App beziehen. Das hat die UBS gegenüber Blick bestätigt.
Ob die UBS den Vertrag über die kommende Saison hinaus verlängern wird, ist noch offen. Allerdings hat der erfolgreiche Einstieg der UBS bei der Nati gezeigt, dass die Bank durchaus ein Herz für Fussball hat. Vielleicht sogar ein grösseres als bisher angenommen.