Nach einem Jahr der Unsicherheiten weiss Blick
UBS hält an Zürcher Hardturm-Stadionprojekt fest

Einige Grüne und reiche Zürcher wie Zweifel-VR Urs Zweifel kämpfen zwar noch gegen das neue Fussballstadion auf dem Hardturm-Areal. Doch die UBS als neu wichtigster Vertragspartner wird am Projekt festhalten, wie Blick aus gut unterrichteten Quellen erfahren hat.
Publiziert: 19.03.2024 um 14:26 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2024 um 09:09 Uhr
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Jubel bei Rekordmeister GC und ...
Foto: TOTO MARTI
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Wann das neue Fussballstadion auf dem Hardturm-Areal mit dem geplanten Zürcher Stadtderby zwischen GC und FCZ eröffnet wird, steht zwar noch in den Sternen. Blick weiss aber: Mit der UBS ist der künftig wichtigste Partner weiter an Bord. Die Grossbank von CEO und Fussballfan Sergio Ermotti (63) wird dem Zürcher Fussball den Rücken stärken.

Ein Jahr der Unsicherheit ist damit vorbei. Denn das Bankenbeben vom 19. März 2023 am Paradeplatz hatte auch Auswirkungen auf das Projekt «Ensemble», zu dem neben dem Fussballstadion auch ein neues Quartier mit Genossenschaftsbauten, zwei Wohntürmen, Restaurants und Kleinläden gehört. Denn die Credit Suisse (CS) ist eng damit verbunden.

Die CS-Anlagestiftung sowie zwei CS-Immobilienfonds sind über die beiden Wohntürme am Projekt beteiligt. Die Bank hatte sich auch die Namensrechte für das Fussballstadion gesichert: Für die ersten zehn Jahre nach Inbetriebnahme sollte das Hardturm-Stadion «Credit Suisse Arena» heissen – für rund 30 Millionen Franken.

Historische Verantwortung der Zürcher Banken

Ein Jahr nach der CS-Übernahme ist aus UBS-Kreisen zu vernehmen: Die Grossbank wird das Projekt auf dem Hardturm-Areal nicht fallenlassen. Die heikle Situation um das Prestigeprojekt sei intern bekannt. Schliesslich wird in Zürich seit 21 Jahren versucht, ein neues Fussballstadion zu bauen. Das Pentagon-Projekt – das von der Zürcher Stimmbevölkerung ebenfalls angenommen wurde – hat ausgerechnet die CS im Jahr 2009 beerdigt. Die Bank zog sich damals aufgrund der vielen Beschwerden und im Zuge der globalen Finanzkrise vom Projekt zurück.

So weit wird es dieses Mal nicht kommen. Zu gross wäre der Imageschaden für den Schweizer Finanzkoloss. Damit dürfte das Hardturm-Stadion, das Zuhause von Rekordmeister GC zwischen 1929 und 2007, in Zukunft wohl «UBS Arena» heissen. Öffentlich dazustehen will die Bank am Jahrestag der CS-Übernahme zwar noch nicht, obwohl sie auf Blick-Anfrage vielsagend durchblicken lässt: «Wir sehen uns grundsätzlich als verlässlichen Partner.»

Die Bank weist darauf hin, dass man wie kommuniziert bis mindestens Ende 2025 alle vereinbarten Sponsorings von gesellschaftlichen, sportlichen und kulturellen Aktivitäten in der Schweiz aufrechterhalten werde. Öffentliche Aussagen zu längerfristigen Projekten – darunter fällt das Fussballstadion – sollen zu einem späteren Zeitpunkt gemacht werden.

Zeitplan: Es wird 2029 bis 2031

Der UBS bleibt auch noch etwas Zeit. Die im letzten August vom Baurekursgericht abgewiesenen Einsprachen wurden ans Verwaltungsgericht weitergezogen. Danach ist auch der Gang ans Bundesgericht zu erwarten. Erst dann ist der Gestaltungsplan gültig. Dann kann auch das Baugesuch nochmals durch alle Instanzen angefochten werden. Deshalb rechnen GC und der FCZ zwischen 2029 und 2031 mit dem Eröffnungsspiel im neuen Fussballstadion.

Hinter den Einsprachen stecken die links-grünen «IG Freiräume» und «IG Wasser» sowie auch Höngger Anwohner. Ihr Zeitspiel dürfte das Projekt zwar weiter verzögern – dank des UBS-Commitments aber wohl nicht mehr verhindern.

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