Einige Schweizer wollen sich nicht mit Ferien zu Hause abspeisen lassen. Neben Massenauflauf in den Bergen und im Tessin zieht es sie auch an die vollen Strände am Mittelmeer – um jeden Preis. Trotz erhöhter Corona-Warnungen in Ferienregionen wie Mallorca und der Costa Brava halten sie an ihren Ferienplänen fest.
«Bisher haben wir keine Stornierungen der Spanien-Reisen oder einen Einbruch in der Nachfrage registriert», sagt eine Hotelplan-Sprecherin gegenüber BLICK. Auch das Reisebüro DER Touristik Suisse, zu der auch die Marke Kuoni gehört, verzeichnet bisher keine Stornierungs- oder Umbuchungswünsche.
Mittelmeerinseln sind am beliebtesten
Insgesamt ist das Buchungsniveau nach Spanien tiefer als im letzten Jahr. Trotzdem zieht es einige Schweizer eben doch ans Meer. «Ganz oben auf der Liste stehen die Inseln im Mittelmeer», so Pöll. Neben Mallorca sind Zypern, Kos, Rhodos, Kreta sowie Südfrankreich hoch im Kurs.
Doch jetzt schlagen Grossbritannien und Frankreich Alarm: Die Briten ordnen über Nacht eine zweiwöchige Zwangsquarantäne für alle Rückkehrer aus dem Mittelmeerland an.
Frankreich zieht nach. Die Regierung warnt vor Reisen in einige der spanischen Corona-Hotspots. Der Grund sind Rekord-Neuinfektionen in der beliebten nördliche Region des Landes. Auch die Costa Brava ist betroffen.
Spanien kommt wohl nicht auf den Corona-Index
Auf der Liste der Risikoländer des Bundes wird Spanien aber voraussichtlich nicht landen. Laut dem Bundesamt für Gesundheit werden diejenigen Länder auf die Quarantäne-Liste gesetzt, die über 60 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in den letzten 14 Tagen registrieren.
Spanien liegt derzeit bei 39 Infektionen pro 100'000 Einwohner. Gesundheitlich harmlos ist eine Reise in das beliebte Ferienland aber weiterhin nicht. Bereits letzte Woche schlug die Ferieninsel Mallorca Alarm. Wegen Party-Exzessen am Ballermann beschloss die Regierung am letzten Mittwoch eine zweimonatige Zwangsschliessung aller Nacht- und Partylokale.
Ryanair hält an Spanien-Flügen fest
Spanien will jetzt mit Grossbritannien darüber verhandeln, wenigstens die Balearen und die Kanaren von der Quarantänepflicht auszunehmen. Grossbritannien ist der grösste Urlaubskunde Spaniens.
Auch Ryanair protestiert gegen die Entscheidung der Briten. Der Billigflieger Ryanair transportiert viele britische Kunden zwischen Spanien und Grossbritannien hin und her. Die Airline will das auch weiterhin tun. Das sagt Finanzchef Neil Sorahan gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: «Wir haben keine Pläne, die Kapazitäten mittelfristig zu reduzieren.»