Foto: IMAGO/Sipa USA

Historischer Vergleich zeigt
Börsen laufen unter Demokraten besser

Im Wahlkampf verwies Trump ständig darauf, wie gut die Börse in seiner ersten Amtszeit lief. Doch ein historischer Vergleich zeigt: Unter demokratischen Präsidenten stiegen Aktien weit stärker als unter Republikanern.
Publiziert: 04.11.2024 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2024 um 14:09 Uhr
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Demokratische Präsidenten wie Bill Clinton (m.) und Joe Biden (r.) waren an der Börse erfolgreich. Könnte Kamala Harris daran anknüpfen?
Foto: IMAGO/Sipa USA

Auf einen Blick

  • Demokraten besser für die Börse als Republikaner
  • S&P 500 unter Demokraten: +14,8%, unter Republikanern: +9,3%
  • Bill Clinton mit enormem Aktienboom
  • Demokraten ohne Kongress erfolgreich
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Für Donald Trump (78) ist klar: Seine erste Amtszeit (2017 bis 2021) bescherte den USA «die beste Wirtschaft aller Zeiten». Dabei verweist der Ex-Präsident immer auch auf die Börse, die unter ihm tatsächlich einen Boom erlebte. So legte der wichtige US-Aktienindex S&P 500 durchschnittlich um 14,1 Prozent pro Jahr zu.

Gleichzeitig warnt Trump vor den angeblich «linksradikalen» Plänen seiner Konkurrentin Kamala Harris (60). Diese würden die Wirtschaft und die Aktienkurse zusammenbrechen lassen. Auch unter Schweizer Wirtschaftsvertretern hält sich die Vorstellung, dass Republikaner im Weissen Haus zumindest für die Schweizer Wirtschaft besser wären.

Ähnlich tönt es unter umgekehrten Vorzeichen aus dem Lager von Harris: Trump sei derjenige, der mit seinem erratischen Verhalten und seinen Zollfantasien die Weltwirtschaft in den Abgrund stürzen werde.

Vor diesem Hintergrund lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit und die Frage: Demokraten oder Republikaner, wer ist besser für die Börse?

Demokraten um 5 Prozentpunkte besser

Die kurze Antwort ist eindeutig: Aktien liefen unter Präsidenten der demokratischen Partei deutlich besser als unter Republikanern. Konkret legte der S&P 500 seit 1926 mit einem Demokraten durchschnittlich um 14,8 Prozent zu und unter einem Republikaner nur um 9,3 Prozent, wie eine Studie der Anlageberatung Retirement Researcher zeigt.

Zwischen 1926 und 2023 war 51 Jahre lang ein Demokrat Präsident und 47 Jahre lang ein Republikaner. Während die meisten Extrembeispiele weit zurückliegen – der Republikaner Calvin Coolidge hatte in den 1920er Jahren Wachstumsraten von über 30 Prozent im Jahr – sticht in jüngerer Zeit vor allem Bill Clinton (78) hervor. Der Demokrat regierte die USA von 1993 bis 2001 mit Aktien-Wachstumsraten von durchschnittlich 17,2 Prozent pro Jahr.

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Übrigens: Über ein Minus an der Börse präsidierten seit dem Zweiten Weltkrieg mit George H. W. Bush (1989 bis 1993) und Richard Nixon (1969 bis 1974) einzig zwei Republikaner.

Auch Biden war erfolgreich an der Börse

Auch Joe Bidens (81) Präsidentschaft verlief am S&P 500 erfolgreich: Laut CNN legte der Aktienindex seit seiner Amtseinführung um gut 10 Prozent zu. Er präsidierte über die Erholung nach Corona und den Boom der Aktien im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI).

Damit stellt sich die Frage, wie gross der Einfluss des US-Präsidenten auf den Aktienmarkt ist. Eine einfache Antwort gibt es nicht, aber Untersuchungen zeigen, dass Ereignisse wie eine Weltwirtschaftskrise oder Kriege wichtiger sind für die Börse als politische Massnahmen wie zum Beispiel Steuersenkungen.

Markt bevorzugt Demokraten ohne Parlamentsmehrheit

Ebenfalls interessant: Laut Studie schneiden Republikaner und Demokraten fast gleich gut ab, wenn sie den Kongress, die beiden Kammern des US-Parlaments, hinter sich haben.

Die grössten Steigerungen der Aktienkurse gab es aber dann, wenn ein Demokrat Präsident war und die Republikaner mindestens eine Parlamentskammer beherrschten. Eine Situation, die sich nach der Wahl am Dienstag durchaus wieder ergeben könnte.

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