Die Migros erwartet süffige Umsätze, das Schweizer Fernsehen SRF eine hohe Einschaltquote. Der Abstimmungskampf um den Alkoholverkauf in den Supermärkten, Restaurants und Takeaways des orangen Grossverteilers wird bald auch in der «Arena» des SRF ausgetragen.
«Die ‹Arena› plant aktuell eine solche Sendung für den 27. Mai», bestätigt Franziska Egli (38), Redaktionsleiterin der Arena, auf Anfrage von Blick. Natürlich gelte es aber immer auch, der Aktualität Rechnung zu tragen. Wen «Arena»-Moderator Sandro Brotz (52) ins Studio einladen lässt, bleibt noch geheim. «Über die Zusammensetzung einer möglichen Gästerunde gibt die Redaktion in der Planungsphase nie Auskunft», so Egli weiter.
Es ist damit zu rechnen, dass Ex-Migros-Chef Herbert Bolliger (69) das Nein-Lager vertritt und die amtierende Migros-Präsidentin Ursula Nold (53) für das Ja-Lager in den Ring steigt.
Das Oui- ou Non-Lager
Gut 2,3 Millionen Migros-Genossenschafterinnen und -Genossenschafter können in diesen Tagen per Post oder direkt in den Filialen über den Alkohol-Verkauf bei der Migros abstimmen. Die Stimmkarten gingen vor einigen Tagen an die betreffenden Haushalte.
Eine breite Meinungsbildung mit dem Ziel, dass möglichst viele Genossenschafterinnen ihre Stimmkarte in die Urne legen, hat beim Gottlieb-Duttweiler-Konzern Tradition. So wird die Alkoholdebatte seit Monaten im hauseigenen «Migros Magazin» geführt. Gleichzeitig schalten sich ehemalige und aktuelle Entscheidungsträger aus dem Migros-Imperium über die Medien in die Debatte ein.
Ex-Chef Bolliger kämpft gegen Bier und Co. im Regal. Aber auch das Blaue Kreuz und Sucht Schweiz sind gegen eine Änderung der Migros-Statuten, die es für den Alkoholverkauf braucht.
Für den Alkoholverkauf hingegen sprechen sich neben Migros-Präsidentin Nold fast alle zehn regionalen Genossenschaften der Migros aus. Bedeckt hält sich Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen (52) mit seiner Meinung zum Alkoholverkauf.
Die Genossenschafter der Migros haben bis einschliesslich 4. Juni Zeit, ihre Stimme zu Alkoholfrage abzugeben. Alle Übrigen aus der Bevölkerung dürfen hier nicht mitbestimmen. Viele werden aber mit Sicherheit einschalten, wenn die Abstimmungs-«Arena» zur Migros-Abstimmung ausgestrahlt wird.