Darum gehts
- Schweizer Athleten begeistern bei Heim-WM mit starken Leistungen und Medaillen
- Skicross-Stars Fanny Smith und Ryan Regez holen dreimal Gold
- Ingesamt durfte sich die Schweiz über fünf WM-Titel freuen
Sie machten uns richtig viel Freude
Fanny Smith (32) und Ryan Regez (32): Drei Skicross-Rennen. Dreimal Gold für die Schweiz. Was für eine Bilanz! Bei den Männern schrieb Ryan Regez ein Märchen. Zu Beginn der Saison noch von Rücktrittsgedanken geplagt, darf sich der Olympiasieger nun auch Weltmeister nennen. Obwohl die flache Strecke nicht auf Fanny Smith zugeschnitten war, triumphiert die Schweizerin. Am Tag darauf siegten die beiden auch im Team.
Noé Roth (24) und Pirmin Werner (25): Die Erwartungen an die beiden Arials-Spezialisten waren riesig. Mit einer Medaille im Einzel wurde nach ihren dominanten Auftritten zuletzt gerechnet. Nun sind es sogar deren zwei. Werner holte Bronze. Roth sprang souverän zu Gold. Eine Sensation gelang den beiden im Team mit der erst 19-jährigen Lina Kozomara, die noch nie auf dieser Stufe antrat. Sie sicherten sich die Bronze-Medaille.
Mathilde Gremaud (25): Trotz einer Verletzung kurz vor der WM flog Gremaud im Slopestyle zum Weltmeistertitel. Mit ihrem spektakulären Lauf begeisterte sie das Publikum und die Jury. Eine leise Enttäuschung setzte es im Big Air ab. Dort verpasste die Freiburgerin den Final.
Sarah Höfflin (34): Mit der Silbermedaille im Big Air schloss die Olympiasiegerin von 2018 eine letzte Lücke in ihrem Palmarès. Unter Flutlicht flog Höfflin am Samstagabend zu ihrer ersten WM-Medaille. Mit dem letzten Sprung hatte sie sogar die Chance auf Gold. Eine unglückliche Landung verhinderte den ganz grossen Coup.
Sina Siegenthaler (24) und Valerio Jud (22): Was für eine emotionale Achterbahnfahrt für Siegenthaler. Im Einzelwettkampf crashte die Snowboardcrosserin mit Zimmerkollegin Noémie Wiedmer (17). Eine Medaille ist futsch. Mit Wut im Bauch gelingt ihr am nächsten Tag das scheinbar Unmögliche. Mehrmals holt sie den grossen Rückstand ihres Teamkollegen Jud auf. Am Ende jubeln die beiden über Bronze – eine Sensation.
Sie blieben hinter den Erwartungen zurück
Andri Ragettli (26): Das Bündner Aushängeschild kündigte vor der Heim-WM an: «Ich will Weltmeister werden.» Dafür überliess er nichts dem Zufall. Im Slopestyle durfte Ragettli sogar bei der Kurssetzung mitreden. Trotzdem reichte es nur zu Platz vier. Eine herbe Enttäuschung für die Schweizer Medaillenhoffnung. Eine Woche später patzte er auch im Big Air.
Julie Zogg (32): An ihrer wohl letzten WM wollte die Titelverteidigerin einmal mehr zuschlagen. Dafür engagierte Snowboarderin Zogg sogar einen eigenen Servicemann. Doch diesmal ging die Schweizer Teamleaderin leer aus. Im Parallel-Slalom scheiterte Zogg im Viertelfinal. Beim Riesenslalom resultierte für die St. Gallerin nur Rang fünf. Im Teamevent wurde das Schweizer Duo nach einem Fahrfehler disqualifiziert.
Die Zuschauer: Rund 100'000 sollen mit freiem Eintritt dabei gewesen sein. Aber dort, wo man ein Ticket haben musste, wurden nur magere 15'000 verkauft. Ein Grund ist das Wetter, welches das Programm am ersten Wochenende durcheinanderwirbelte. Zusätzliche Kosten entstanden unter anderem durch die Beschneiung. Zudem sind mehr Athleten und Betreuer angereist als erwartet. Deshalb rechnen die Organisatoren mit einem Defizit von zwei Millionen Franken, wie SRF berichtet. Wer dafür aufkommt, ist noch unklar.