Darum gehts
- Mathilde Gremaud überzeugte an der Heim-WM in St. Moritz
- Im Slopestyle gewann sie die Goldmedaille – weniger gut lief es im Big Air
- Für mehr Ruhe hat die Freiburgerin vor der Saison ihr Team erweitert
Freeski-Superstar Mathilde Gremaud (25) hätte am Samstag das schaffen können, was Marco Odermatt (27) in diesem Jahr verwehrt blieb. Die Freiburgerin wollte sich zur Doppel-Weltmeisterin krönen. Nach dem Triumph im Slopestyle strebte Gremaud in St. Moritz GR auch den Titel im Big Air an. Doch dieser Traum platzte bereits in der Qualifikation am Mittwoch.
Die Freiburgerin stürzte zweimal und verpasste den Einzug ins Finale. Damit muss sie sich wie Odermatt mit einer WM-Goldmedaille begnügen. Während sich ihre Erfolge auf der Piste gleichen, fühlt sich Gremaud daneben nicht immer wie ein Champion behandelt.
Zu Beginn der Saison kritisierte sie deshalb gewisse Journalisten scharf. Besonders geärgert hat sich Gremaud über einen Zwischenfall am Vorabend eines Rennens. Ein Journalist wollte wissen, ob ein fünfter Platz zum Gewinn des Gesamtweltcups reiche. «Da fehlt mir teilweise der Respekt. Bei Marco Odermatt würde das keiner machen!»
Zu viele Nachrichten – zu wenig Energie
Gremaud sah sich zum Handeln gezwungen, als sie immer mehr Whatsapp-Nachrichten von unbekannten Personen erhielt. «Meine Nummer wurde von einem Journalisten zum nächsten weitergereicht. Das war sehr unprofessionell und kostete Energie», erzählt die Absolventin der Sportmittelschule in Engelberg OW.
Um solche Dinge zu verhindern, hat sie sich neu aufgestellt. Inzwischen kümmert sich jemand explizit um Medienanfragen. «So kann ich mich voll und ganz auf den Sport konzentrieren.» Interviews gebe sie aber weiterhin gern. Dabei spricht sie offen über vermeintliche Tabuthemen wie Tod, Burn-out oder die Liebe zu ihrer Freundin Valentina Höll (23).
Ein Thema, das Gremaud lange beschäftigte, war der ständige Vergleich mit der Konkurrenz. «Wenn ich ein super Training hatte und dann sah, dass eine Konkurrentin einen Sprung zeigt, den ich nicht kann, war mein Tag gelaufen.» Unterdessen hat sie eine wichtige Lektion gelernt: «Ich darf mich nicht mit anderen vergleichen. Jeder Mensch ist einzigartig.»