Für wenige Minuten war dem Schweizer Snowboard-Team Julie Zogg (32) und Dario Caviezel (29) mindestens WM-Silber sicher. Dann folgt die Ernüchterung: Weil Caviezel ein Tor nicht korrekt passiert hat, wird das Duo im Halbfinal des Mixed-Parallelslaloms disqualifiziert.
Heisst: Es geht «nur» noch um Bronze. Und die gibts auch nicht. Zwar ist die Angelegenheit äusserst knapp, Zogg kann aber den kleinen Rückstand, den Caviezel einhandelt, nicht mehr wettmachen. Gegen die Österreicher Andreas Prommegger und Sabine Payer ziehen sie dann um sechs Hundertstel den Kürzeren.
Gold im Mixed-Teamwettkampf sichern sich die Italiener Maurizio Bormolini und Elisa Caffont vor ihren Landsleuten Gabriel Messner und Jasmin Coratti. Schweiz 2 mit Gian Casanova und Flurina Neva Bätschi ist in der Qualifikation disqualifiziert worden.
«Seich machen und hoffen, niemand checkts»
«Als wir im Halbfinal durch waren, war die Erleichterung schon riesig, dass wir endlich eine Medaille haben. Als wir dann gehört haben, dass wir disqualifiziert sind, war es für uns schwierig, direkt wieder zu starten», sagt Zogg im SRF-Interview. «Wir haben versucht, wieder bei null anzufangen. Wir hatten ja noch die Medaillenchance. Es ist gerade mega hart.»
«Es hat mich an die Schulzeit erinnert: Seich machen und hoffen, dass es der Lehrer nicht checkt», meint Caviezel zu seinem Einfädler. Er habe gemerkt, dass etwas faul sei. «Wir sind Einzelsportler, eigentlich würde ich jetzt richtig fluchen, aber jetzt tut es mir einfach extrem leid für Julie.» Zogg habe ihn auch am Start vor dem kleinen Final nochmals aufgebaut: «Sie hat nochmals gute Worte gefunden.»