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Wenn der Servicemann die härteste Rivalin liebt
Das sind verrücktesten Love-Storys im Ski-Zirkus

Der Ski-Zirkus ist auch ein grosses Liebesnest. Die alpinen Zärtlichkeiten führen aber besonders häufig zu heftigen Konflikten.
Publiziert: 18.02.2021 um 13:01 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2021 um 15:24 Uhr
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Der Ski-Zirkus gleicht einem regelrechten Liebes-Nest. Viele Beziehungen entstehen aus der Schnee-Liebe. Michelle Gisin und Luca de Aliprandini sind aktuell bestes Beispiel dafür.
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Marcel W. Perren

Was hat der amtierende Riesenslalom-Schweizermeister Marco Reymond (26) mit den ehemaligen Weltcup-Stars Tina Weirather (31) und Felix Neureuther (36) gemeinsam? Alle drei sind das Ergebnis von Liebesbeziehungen, die im Ski-Zirkus gewachsen sind.

Tina ist die Tochter von Liechtensteins Alpin-Fürstin Hanni Wenzel (64, 2-fache Gesamtweltcupsiegerin) und Harti Weirahter (63, Abfahrt-Weltmeister 1982), Felix ist der Bub von Deutschlands «Gold-Rosi» Mittermaier (70) und Christian Neureuther (71, Slalom-Sieger in Wengen und Kitzbühel). Und Marco stammt aus der Ehe von Nidwaldens Slalom-Königin Erika Hess (58, 31 Weltcupsiege) und ihrem einstigen Konditionstrainer Jaques Reymond.

Viele Beziehungen aktuell im Weltcup

Der liebevolle Körperkontakt wird im Ski-Zirkus auch in der Gegenwart ähnlich intensiv betrieben wie Abfahrt, Riesenslalom und Slalom. Ein paar Beispiele?

  • Die Liaison zwischen Michelle Gisin (27) und Italiens Riesenslalom-Ass Luca de Aliprandini (30) scheint auch das angeblich so verflixte siebte Jahr zu überstehen.
  • Kanadas Kombiniererin Marie-Michele Gagnon (31) lebt schon seit mehr als zehn Jahren mit US-Abfahrer Travis Ganong (32, Vize-Weltmeister 2015) in einer Beziehung.
  • Frankreichs Riesen-Königin Tessa Worley (31, vierfache Weltmeisterin) wird wohl bald den kürzlich zurückgetretenen Julien Lizeroux (Slalom- und Kombi-Vize-Weltmeister 2009) ehelichen.
  • Schwedens derzeit verletzte Slalom-Granate Anna Swenn Larsson (29, vier Weltcup-Podestplätze) liebt Matthias Roenngren (27, Vize-Weltmeister im Team).
  • Und der neue Abfahrts- und Super-G-Weltmeister Vincent Kriechmayr (Ö, 29) hat sein Herz an seine Landsfrau Michaela Heider (25) verschenkt, die in den Speed-Disziplinen drei Mal in den Weltcup-Punkten gelandet ist.

Früher sorgte die Liebe für viel Ärger

Eine Liebesbeziehung, welche für grosse Unruhe sorgt, gibt es derzeit nicht. Das war in der Vergangenheit ganz anders. Vor rund 15 Jahren duellierten sich die Österreicherinnen Nicole Hosp (37) und Marlies Schild (39, heute mit Benni Raich verheiratet) um den Sieg im Gesamtweltcup. Das grosse Problem: Schilds Servicemann Roland Schönegger war der Lebensgefährte von Nicole Hosp.

Der Rennleiter von Schilds Ausrüster Atomic soll den «Kantenschleifer» mehrmals aufgefordert haben, die Beziehung zur Erz-Rivalin zu beenden. Vergebens. Als sich Hosp am Ende der Saison 2005/06 die grosse Kristallkugel sicherte, wurde ihr Freund und Schild-Servicemann von Atomic zu einem hoffnungsvollen Nachwuchs-Rennfahrer Namens Marcel Hirscher abgeschoben.

Auch Liebes-Dramen in der Schweiz

Im selben Winter hat es im Schweizer-Team eine vergleichbare Konstellation gegeben. Im Abschlusstraining zur Olympia-Abfahrt mussten Monika Dumermuth (43) und Martina Schild (39) eine Qualifikation um den vierten und letzten Startplatz ausfahren. Dumermuths Freund Stephan Mooser war damals als Servicemann von Schild angestellt.

«Eine brutal schwierige Situation», sagte Mooser später. «Einerseits wollte ich Martina die schnellstmöglichen Ski präparieren, auf der anderen Seite war die Liebe zu Monika.» Im Endeffekt setzte sich bei Mooser die Professionalität gegen die Liebe durch – er präparierte Schild derart schnelle Ski, dass sich diese in der Quali gegen Dummermuth durchsetzte und letztendlich in der Olympia-Abfahrt Silber gewann.

Wenn der Trainer mit der Athletin

Liebes-Alarm haben in der Vergangenheit auch Ski-Trainer ausgelöst, welche mit ihren Athletinnen auch das Bett geteilt haben. Die Österreicherin Michaela Kirchgasser (35, Slalom-Vize-Weltmeisterin 2013) hat ihrem ehemaligen Übungsleiter derart den Kopf verdreht, dass dieser zuerst von seiner Frau vor die Tür gestellt wurde. Weil danach auch Kirchgassers Teamgefährtinnen gegen die Beziehung protestierten, wurde der Trainer vom ÖSV in den Europacup abgeschoben.

Ähnlich erging es in den 80er-Jahren Marco Reymonds Vater Jacques, der im Schweizer Frauen-Team aufgrund seines privaten Verhältnisses zu Erika Hess einige Eifersuchts-Szenen auslöste. Reymond wurde deshalb vom Verband als Trainer in die Männer-Mannschaft transferiert. Im letzten Frühling ist Jacques Reymond kurz vor seinem 70. Geburtstag an den Folgen einer Herz- und Corona-Erkrankung verstorben.

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