Nun doch im WM-Programm
FIS eiert bei Parallel-Rennen weiter rum

Die Parallel-Rennen im Skisport sorgen für Streit: Während einige sie erfrischend finden, sehen andere sie als unnötig an. Trotz Kritik und Boykott wird es im Februar in Saalbach wieder ein Parallel-Rennen geben.
Publiziert: 11.11.2024 um 12:03 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2024 um 15:43 Uhr
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Schluss damit? Das hatten viele gedacht. Doch das Parallel-Format wird bei der WM 2025 in Saalbach wieder gefahren. Beim Team-Event am Eröffnungstag.
Foto: Sven Thomann

Auf einen Blick

  • FIS bringt Parallel-Rennen zurück
  • Der Team-Event bei der WM 2023 war ein Erfolg
  • Am 4. Februar findet das Parallel-Rennen in Saalbach statt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mathias GermannReporter Sport

Die Parallel-Rennen, ein ewiger Zankapfel im Skirennsport. Für einige sind die Duelle Mann gegen Mann und Frau gegen Frau erfrischend, für andere ein unnötiger, klamaukhafter Wettbewerb. Das Grundproblem: Einige Rennen in den letzten Jahren – auch bei Grossanlässen – wurden zur Farce. Mal waren die Bedingungen irregulär, mal das Reglement zu wenig durchdacht.

Fahrer tobten und Verbände motzten. Die FIS war gekränkt, Generalsekretär Michel Vion zog die Vorhänge. «Wir geben die Parallel-Rennen auf», erklärte er gegenüber RTS. «Sie wurden von Anfang an von den grossen Ländern – auch der Schweiz – boykottiert, sie wollten diese Rennen nicht. Jetzt haben wir diese radikale Lösung gefunden, was schade ist.»

Ein Todesurteil also. Bloss: Im kommenden Februar in Saalbach (Ö) wird es nun doch wieder ein Parallel-Rennen geben. Am 4. Februar, dem Tag der WM-Eröffnungsfeier. Ganz offensichtlich krebst der Ski-Weltverband zurück. Er verzichtet zwar auf die Parallel-Einzelrennen, nicht aber auf den Team-Event – obwohl dieser längst aus dem Weltcup-Kalender verbannt wurde und Vion ihn auch nicht mehr wollte.

Warum der Meinungsumschwung? Blick fragt bei der FIS nach. Vion lässt ausrichten, dass der Team-Event bei der WM 2023 in Courchevel/Méribel ein voller Erfolg gewesen sei: gut organisiert, mit hohen Einschaltquoten, grossem Interesse und positivem Feedback, auch von den Athleten. «Darum haben wir entschieden, ihn für Saalbach beizubehalten.» 

2030 wieder olympisch? FIS gibt nicht auf

Vielleicht gibt es dafür aber auch einen anderen, weit pragmatischeren Grund. Wie Insider gegenüber Blick erklären, soll der Weltskiverband dem Vermarkter Infront für Saalbach elf Rennen vertraglich zugesichert haben – wohl schon vor der WM 2023. Sprich: Es blieb der FIS gar nichts anderes übrig, als den Team-Bewerb beizubehalten.

Fakt ist: Mit der Vorverlegung auf den ersten WM-Tag will das Saalbach-OK dem Event mehr Gewicht geben. Eine Flucht nach vorne. Ob er dadurch aufgewertet wird? Womöglich. Günstig ist er für den Veranstalter aber nicht, die Präparierung von zwei praktisch genau gleichen Kursen ist aufwendig.

Vion verliert über Vertragsmodalitäten kein Wort. Man versuche, das Parallel-Format nach 2026 (es wird in Italien keine solchen Rennen geben) für Olympia 2030 wieder schmackhaft zu machen. «Unser Ziel ist es, dass dieser tolle Event wieder ins olympische Programm aufgenommen wird», lässt er verlauten. 

Team-Kombination: Nächster Knatsch im Anflug?

Zurück zur WM in Saalbach: Neben den vier klassischen Disziplinen (Abfahrt, Super-G, Riesenslalom und Slalom) und dem Team-Wettkampf gibt es neu zwei Team-Kombis – je eine pro Geschlecht. Dabei fahren ein Speed- und ein Slalomfahrer je einen Lauf, die Zeiten werden addiert.

Zwar wurde dieses Format schon bei den letzten beiden Junioren-Weltmeisterschaften getestet, aber noch nie auf höchstem Niveau. Es erntete unter anderem deshalb Kritik, weil Spitzen-Slalomfahrer wie der Grieche AJ Ginnis (29) oder die Slowakin Petra Vlhova (29) gar nicht antreten können – sie finden in ihren Ländern keine konkurrenzfähigen Partner. Gleiches gilt für die Comeback-Fahrer Marcel Hirscher (35) und Lucas Pinheiro Braathen (24), die für Holland respektive Brasilien an den Start gehen. 

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