Lara Gut-Behrami (32) deklassiert Mikaela Shiffrin (28, USA)! Diese Schlagzeile wird es nach dem Saison-Auftakt in Sölden kaum geben. Doch genau dies passierte auf dem Rettenbachgletscher schon einmal.
Genauer: Am 22. Oktober 2016. Damals noch unter ihrem ledigen Namen Lara Gut am Start fuhr die Tessinerin am Vormittag den Lauf ihres Lebens. Satte 1,42 Sekunden nahm sie der zweitplatzierten Shiffrin ab, Marta Bassino (27, It) verlor als Dritte 1,84 und Federica Brignone (33, It) 1,97 Sekunden.
Im Zielraum schüttelten damals viele ungläubig den Kopf – sie konnten nicht glauben, was sie gesehen hatten. «Lara fuhr wie von einem anderen Stern», erinnert sich Rainer Gstrein. Er ist seit 30 Jahren Rennleiter in Sölden. «Und ich bin mir sicher, dass Lara auch diesmal ganz vorne mitmischen wird. Sie liebt diesen Hang und die Piste ist in einem tollen Zustand.»
Schwitzen in Spanien – und jetzt der Sieg?
Vor sieben Jahren fuhr Gut-Behrami auch im zweiten Lauf Bestzeit. Letztlich war sie um 1,44 Sekunden schneller als Shiffrin. Den Gesamtweltcup gewann sie trotz Auftaktsieg damals nicht – ganz im Gegensatz zur Vorsaison. Und diesmal?
Da wirkt die Super-G-Olympiasiegerin fit wie selten zuvor. Das liegt auch daran, dass sie im Sommer zwei Kondi-Blöcke in Sevilla (Sp), der Heimat ihres spanischen Wunder-Kondi-Trainers Alejo Hervas, abspulte. «Ich habe zwar weniger Ski-Tage als früher, doch das ist in meinem Alter nicht mehr entscheidend. Wichtig ist, dass ich mich gut fühle und fit bin – das ist derzeit der Fall. Und ich hoffe, dass es so bleibt.»
Und wie stehen die Chancen, dass Gut-Behrami Shiffrin erneut schlagen wird? «Ich will gewinnen», sagte sie vor einigen Wochen. «Ich will schnell sein», meint sie heute. Ihr ist alles zuzutrauen.