Darum gehts
- Diamond League zieht Stars an, aber es gibt Redebedarf
- CEO Stastny hat klare Antworten zu den kritischen Fragen
- Im Fokus: der US-Markt, die neue Zweiklassengesellschaft und mehr
Ja, Stars anzuziehen, das schafft die Diamond League. Mujinga Kambundji (32) ist beim Auftakt in der chinesischen Küsten-Metropole Xiamen wie Weltsportler Armand Duplantis (25, Sd, Stab) oder Weltrekord-Hochspringerin Jaroslawa Mahutschich (23, Ukr) dabei. Warholm, Kipyegon, Holloway, Tebogo sind weitere klangvolle Namen.
26.4. – Xiamen (China)
3.5. – Shanghai
16.5. – Doha (Katar)
25.5. – Rabat (Marokko)
6.6. – Rom
12.6. – Oslo
15.6. – Stockholm
20.6. – Paris
5.7. – Eugene (USA)
11.7. – Monaco
19.7. – London
16.8. – Chorzow (Polen)
20.8. – Lausanne
22.8. – Brüssel
27./28.8. – Finals in Zürich
Preisgeld:
Der Sieger pro Meeting und Disziplin erhält 8500 Franken (10'000 Dollar). Im Final in Zürich sind es 25'000 Franken. Dahinter wird nach Rang abgestuft. Neu gibt es ausgewählte Disziplinen, die mehr Preisgeld geben. Diese können von Meeting zu Meeting unterschiedlich sein. In solchen gibts 17'000 Franken für den Sieg und 42'000 Franken für den Finalsieg (Währungsumrechnung Stand anfangs April).
26.4. – Xiamen (China)
3.5. – Shanghai
16.5. – Doha (Katar)
25.5. – Rabat (Marokko)
6.6. – Rom
12.6. – Oslo
15.6. – Stockholm
20.6. – Paris
5.7. – Eugene (USA)
11.7. – Monaco
19.7. – London
16.8. – Chorzow (Polen)
20.8. – Lausanne
22.8. – Brüssel
27./28.8. – Finals in Zürich
Preisgeld:
Der Sieger pro Meeting und Disziplin erhält 8500 Franken (10'000 Dollar). Im Final in Zürich sind es 25'000 Franken. Dahinter wird nach Rang abgestuft. Neu gibt es ausgewählte Disziplinen, die mehr Preisgeld geben. Diese können von Meeting zu Meeting unterschiedlich sein. In solchen gibts 17'000 Franken für den Sieg und 42'000 Franken für den Finalsieg (Währungsumrechnung Stand anfangs April).
Trotzdem gibt es Redebedarf. Diamond-League-CEO Petr Stastny stellte sich in einer exklusiven Medienrunde eine Stunde lang den kritischen Fragen von Journalisten aus aller Welt. Und gab klare Antworten. Blick war dabei.
Vernachlässigt man riesiges Potenzial?
862 Medaillen holte die USA in der Leichtathletik in der Olympia-Geschichte der Neuzeit. Das Land hat Stars wie Noah Lyles (27) oder Sha'Carri Richardson (25). Und Weltmetropolen wie New York und Los Angeles. Warum gibt es unter den 15 Meetings nur ein einzelnes in der kleinen Universitätsstadt Eugene?
CEO Stastny unverblümt: «Wir haben zwar viele und grossartige Athleten aus den USA. Aber die Popularität der Leichtathletik ist nicht auf dem Level von Europa. Das Meeting in New York (bis 2015, die Red.) mussten wir aufgeben, da die Infrastruktur nicht den Standards genügte und die TV-Produktion sehr teuer war. Es war wirtschaftlich nicht tragbar.»
Klartext gibts auch zu Eugene, der Gründungsstadt von Sportartikel-Gigant Nike: «Das Meeting ist immer noch zum Teil von Nike finanziert. Das ist der Grund, warum wir dort sind.»
Warum nicht öfter draussen bei den Leuten?
Sechseläutenplatz-Atmosphäre gibts im August wieder, wenn die Diamond-League-Finals in Zürich stattfinden (27./28. August). Auch in Lausanne gibts einen City-Event. Aber sie bleiben eine Seltenheit. Einfacher Grund: «Wir wollten mehr, aber es ist nicht gerade billig, die zertifizierten Anlagen bereitzustellen», sagt Stastny.
Wer entscheidet über neue Zweiklassengesellschaft?
Ab dieser Saison gibt es in ausgewählten Disziplinen viel mehr Preisgeld als in allen anderen. Je zwei Disziplinen pro Meeting und Geschlecht. Je vier beim Final. Wer entscheidet, welches jeweils die lukrativen «Plus»-Disziplinen sind? Stastny: «Die Meetings entscheiden frei. So können sie Disziplinen hervorheben, die sie für attraktiv befinden. Wir wollen aber nicht, dass es immer die gleichen sind. Die Ausrichter des Finals sind die einzigen, die nicht frei wählen können, weil sie die ganze Saison repräsentieren.» Das ist 2025 Weltklasse Zürich.
Ist die neue Konkurrenz eine Bedrohung?
Die Stacheln fährt CEO Stastny sofort aus, wenn es um die neue, lukrative Grand-Slam-Serie aus Amerika geht. «Wir begrüssen grundsätzlich neue Projekte, aber goutieren die Terminkollisionen nicht», sagt er. Der Diamond-League-Termin von Shanghai fällt genau auf den Slam in Miami (3. Mai). «Es ist nicht an uns, auf die anderen zuzugehen. Unsere Daten haben sich eingespielt, und andere haben bis jetzt darauf geschaut, sie zu umgehen.» Damit ist wohl viel dazu gesagt, was die Diamond League vom neuen Projekt aus Übersee hält.
Wischt man Athletenbedenken vom Tisch?
Ehammer äusserte grosse Bedenken, dass die kritischen Stimmen der Athleten bei Regeländerungen zu wenig miteinbezogen werden. Es ging um die umstrittene Weitsprung-Zone, die gerade für die Einführung getestet wird. Blick hakt bei Stastny nach. Er antwortet mit klarer Kante: «Man kann nie alle Athleten fragen, wenn man etwas verändern will. Ansonsten würden wir immer noch ohne Anlaufbahn springen, sondern aus dem Stand wie vor hundert Jahren.» Er zeigte sich ziemlich offen gegenüber der möglichen Neuerung – ab 2026.
Aktuell getestet wird eine 40 Zentimeter breite Absprungzone statt des traditionellen Balkens. Innerhalb der Zone kann man neuerdings abheben, wo immer man will – mit modernster Technik wird die genaue Weite gemessen, statt wie bisher vom fixen Balken aus. Hauptziel ist, die vielen Fehlversuche zu verringern und die Disziplin dadurch attraktiver zu machen. Wäre es wirklich attraktiver? Viele Athleten sehen es zu 180 Grad umgekehrt und kritisieren das Vorhaben scharf.
Aktuell getestet wird eine 40 Zentimeter breite Absprungzone statt des traditionellen Balkens. Innerhalb der Zone kann man neuerdings abheben, wo immer man will – mit modernster Technik wird die genaue Weite gemessen, statt wie bisher vom fixen Balken aus. Hauptziel ist, die vielen Fehlversuche zu verringern und die Disziplin dadurch attraktiver zu machen. Wäre es wirklich attraktiver? Viele Athleten sehen es zu 180 Grad umgekehrt und kritisieren das Vorhaben scharf.