Wo bleiben die Fans?
Weltrekordhalterin dominiert beim Grand-Slam-Auftakt

Bei der Premiere der stark amerikanisch angehauchten Grand-Slam-Serie in der Leichtathletik sieht die Siegerliste auf Jamaika ansprechend aus – das Zuschauerinteresse weniger.
Publiziert: 07.04.2025 um 09:50 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2025 um 20:38 Uhr
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Rares Gut: US-Star McLaughlin-Levrone am Start in Kingston – in Europa ist sie nicht oft zu sehen.
Foto: AFP

Darum gehts

  • In der Leichtathletik gibts nun eine Grand-Slam-Serie
  • Beim ersten Slam in Jamaika waren grossen Namen am Start
  • Sorgen macht jedoch der Fanaufmarsch im leichtathletikverrückten Land
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

Das Format bei der neuen Grand-Slam-Serie in der Leichtathletik ist speziell: Alle Starter bestreiten in den drei Meeting-Tagen zwei Rennen, die Ergebnisse werden zusammengezählt. So steht der Sieg von US-Star und Aushängeschild Sydney McLaughlin-Levrone (25) bei der Premiere auf Jamaika erst fest, als sie nach ihrer Paradedisziplin, den 400 m Hürden, in der Nacht auf Montag auch noch die 400 m flach bestritten hat.

Dies macht die vierfache Olympiasiegerin und 400-Meter-Hürden-Weltrekordhalterin souverän. Sie setzt sich in einer Zeit von 50,32 fast zwei Sekunden vor Landsfrau Dalilah Muhammad (35), ebenfalls Langhürden-Olympiasiegerin, durch. Damit sichert sie sich das Preisgeld von 85'000 Franken (100'000 Dollar), das für alle Siegerinnen und Sieger der sechs verschiedenen Kombinationen pro Geschlecht ausbezahlt wird. Pro Platz wird dann abgestuft, der achte und letzte Athlet holt immer noch 8500 Franken.

Die weiteren Siegerinnen sind Melissa Jefferson-Wooden (100/200 Meter), Gabrielle Thomas (200/400), Danielle Williams (100 Hürden/100 flach), Diribe Welteji (800/1500), Ejgayehu Taye (3000/5000).

Die sechs Sieger: Kenneth Bednarek (100/200), Matthew Hudson-Smith (200/400), Sasha Zhoya (110 Hürden/100 flach), Alison dos Santos (400 Hürden/400 flach), Emmanuel Wanyonyi (800/1500), Grant Fisher (3000/5000).

Sorgen macht der Fanaufmarsch

Grosse Stars wie Noah Lyles, Sha'Carri Richardson oder Karsten Warholm konnte die Serie noch nicht für sich begeistern. Die Liste der Gewinner lässt sich dennoch sehen. Umso enttäuschender ist der Fanaufmarsch beim Debüt im leichtathletikbegeisterten Land in der Karibik.

Wie am Auftakttag in der Nacht auf Samstag hält sich das Zuschauerinteresse stark in Grenzen, wie Bilder von der leeren Gegentribüne oder leeren Sektoren auch beim Lauf von McLaughlin-Levrone hinter den Kurven zeigen. Ob das neue Format mit den grossen Honigtöpfen das Interesse erst noch weckt? Die kommenden drei Destinationen in den USA (Miami, Philadelphia, Los Angeles) werden es zeigen.

Als einziger Schweizer Vertreter wäre Dominic Lobalu (26) auf Jamaika für einen Grand-Slam-Start vorgesehen gewesen. Doch der Langstreckenläufer musste seine geplante Amerika-Tour absagen. Wegen einer Zerrung, wie es hiess.

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