In der 50. Minute knallts im Ahmad bin Ali Stadium in Doha. In der «Battle of Britain» gegen Wales zimmert Marcus Rashford das allererste direkte Freistosstor der WM rein – ein Super-Treffer.
Der ManUtd-Stürmer dreht jubelnd ab – und sinkt in die Knie. Dann richtet er beide Arme in die Höhe, zeigt mit den Fingern in den Himmel und schliesst die Augen.
Rashford, der für sein Engagement für bedürftige Kinder in England mit dem Ritterorden MBE («Most Excellent Order of the British Empire») ausgezeichnet wurde, erklärt nach dem Spiel den Grund für seinen emotionalen Jubel: «Leider habe ich vor ein paar Tagen einen guten Freund von mir verloren. Er hatte einen langen Kampf gegen den Krebs, weshalb ich sehr glücklich bin, dass ich für ihn ein Tor schiessen konnte.»
«Er war eine grossartige Person»
Rashford erzielte beim 3:0-Sieg sogar deren zwei – und war auch im Interview als Mann des Spiels noch sehr emotional: «Mein Freund war schon immer ein grosser Fan von mir. Er war ganz einfach eine grossartige Person und ich bin wirklich sehr glücklich, dass er in mein Leben trat.» Nach Schlusspfiff gibts für Rashford zudem einen dicken Schmatzer von seiner Verlobten Lucia Loi auf der Tribüne.
Vom Tod seines Freundes Garfield Hayward wusste auch Trainer Gareth Southgate (52) im Vorfeld des Spiel nichts – und stellte Rashford erstmals in die Startelf der Three Lions.
«Es war eine grosse Herausforderung für ihn», so Southgate. Und Rashford zahlt das Vertrauen zurück, schiesst England in die Achtelfinals, wo nun am Sonntag Senegal wartet.
«Genau wegen Momenten wie diesem spiele ich Fussball», so der Doppeltorschütze. «Ich bin wirklich froh, dass wir an diesem Turnier eine Runde weiter sind. Denn wir haben riesige Ambitionen mit diesem Team und ich glaube, wir können noch viel weiter kommen.» (wst)