Er ist wieder auf freiem Fuss
Das ist der Regenbogen-Flitzer, den die Fifa nicht zeigen will

Beim Spiel zwischen Portugal und Uruguay sorgt ein Flitzer mit einer Regenbogen-Fahne für Aufruhr.
Publiziert: 29.11.2022 um 08:42 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2022 um 15:34 Uhr
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Dieser ist offenbar kein Unbekannter.
Foto: imago/Sportimage

Im internationalen TV-Bild war er nur ganz kurz zu sehen: der Flitzer beim Spiel zwischen den Portugiesen und den Uruguayern.

Mit einer Regenbogen-Fahne und einem blauen Superman-Shirt stürmt der junge Mann nach rund 50 Minuten auf den Platz, gibt Vollgas, weht die Flagge und wirft sie dem Schiedsrichter vor die Füsse. Dabei wird er natürlich von Security-Mitarbeitern verfolgt und schliesslich gepackt und abgeführt.

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Der Flitzer hat gleich mehrere Nachrichten für die Welt parat. Auf der Regenbogen-Fahne steht «Pace», auf dem T-Shirt vorne «Save Ukraine» und hinten «Respect for Iranian woman» in Anlehnung an die Anti-Regime-Proteste im Iran.

Flitzer ist selber Fussballer

Wie sich nun herausstellt: Der Flitzer ist kein Unbekannter. Der Mann ist selber Fussballer, heisst Mario Ferri (35) und kommt aus Italien. Sein Spitzname: der Falke. Er ist Menschenrechtsaktivist, spielt momentan für den unterklassigen italienischen Verein Castel di Sangr. Früher spielte er für Vereine in Indien, Jordanien und auf den Seychellen.

Noch zu Beginn dieser Saison lief er in der Qualifikation zur Europa Conference League für den Tre Fiori FC aus San Marino auf.

Ferri, der sich selber auch «Beeinflusser des Wahnsinns» nennt, stürmt immer wieder Fussballplätze auf der ganzen Welt, um seine Botschaften an die Öffentlichkeit zu bringen. So auch bei der WM 2014 in Brasilien, als er sich für Kinder in den Favelas einsetzte. Sein verrücktes «Hobby» brachte ihm in Italien auch schon eine Hausarreststrafe ein.

Dass die Aktion von Ferri bei der WM sofort weggeschnitten wird im TV-Bild, sorgt für Kritik. So erklärt ARD-Kommentator Tom Bartels: «Hat man das wirklich nötig, das wegzuschneiden? Das ist für mich lächerlich. Lass ihn dieses Zeichen setzen für die Werte, für welche die Regenbogen-Fahne steht. Das ist nun wirklich nicht gegen die Fifa-Charta.»

«Ich hoffe, dem Jungen passiert nichts»

Portugal-Star Ruben Neves (25) indes sorgt sich in der Mixed-Zone um die Gesundheit des Flitzers: «Ich hoffe, dem Jungen passiert nichts. Wir alle haben seine Botschaft verstanden, die ganze Welt hat sie verstanden.» Dann wurde Neves laut Eurosport von einem Fifa-Mitarbeiter etwas ins Ohr geflüstert.

Flitzer wieder auf freiem Fuss

Der Regenbogen-Flitzer ist wieder auf freiem Fuss. Der Italiener sei nach kurzem Arrest freigelassen worden, teilte das italienische Aussenministerium am Dienstag mit. Weitere Konsequenzen muss Mario Ferri offenbar nicht befürchten.

«Das Aussenministerium hat den Fall zusammen mit der italienischen Botschaft in Doha verfolgt», teilte das Ministerium der Nachrichtenagentur AFP mit, ohne weitere Angaben zum Aufenthaltsort des Mannes zu machen: «Nach einem kurzen Arrest wurde der Mann von den Behörden ohne weitere Konsequenzen freigelassen.» (AFP)

Der Regenbogen-Flitzer ist wieder auf freiem Fuss. Der Italiener sei nach kurzem Arrest freigelassen worden, teilte das italienische Aussenministerium am Dienstag mit. Weitere Konsequenzen muss Mario Ferri offenbar nicht befürchten.

«Das Aussenministerium hat den Fall zusammen mit der italienischen Botschaft in Doha verfolgt», teilte das Ministerium der Nachrichtenagentur AFP mit, ohne weitere Angaben zum Aufenthaltsort des Mannes zu machen: «Nach einem kurzen Arrest wurde der Mann von den Behörden ohne weitere Konsequenzen freigelassen.» (AFP)

Bis zum Start der WM beschäftigte ihn in diesem Jahr vor allem der Krieg in der Ukraine. Ferri organisiert selber Flüchtlingshilfe aus der Ukraine über die Grenze nach Polen, wie auf seinem Instagram-Profil ersichtlich ist.

Dies tut er aus seinem eigenen Sack. Gegenüber CBS Sport erklärte Ferri: «Ich bezahle für alles und will nichts zurück. Die Menschen sind so verzweifelt hier – und gewisse Leute wollen daraus noch ein Business machen.» (wst)

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