Deutschlands Tor-Held aus der 2. Liga an die WM
Füllkrug wurde erst gerade der Lohn gekürzt

Das totale WM-Desaster ist fürs Erste abgewendet. Niclas Füllkrug (29) rettet Deutschland mit dem 1:1 gegen Spanien vor dem Aus. Dabei war er unlängst noch ein Zweitligakicker.
Publiziert: 28.11.2022 um 12:07 Uhr
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Ganz Fussball-Deutschland feiert Torschütze Niclas Füllkrug.
Foto: AFP

... und dann kam «Lücke»!

Deutschland steht gegen Spanien vor dem WM-Aus. Doch Hansi Flick wechselt in der 70. Minute Werder-Bremen-Stürmer Niclas Füllkrug ein. Und der «Killer mit der Zahnlücke» («Times») sticht zu, trifft mit einem Hammer zum 1:1 und hält die Hoffnung auf die Achtelfinals am Leben.

Dabei kickte Füllkrug noch vor wenigen Monaten in der 2. Liga mit Werder!

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DFB-Stürmer Niclas Füllkrug nimmt im Strafraum der Spanier Mass, ...
Foto: Getty Images

Im Sommer der Aufstieg in die 1. Bundesliga – und die Vertragsverlängerung für Füllkrug. Weil die Bremer aber weiter knapp bei Kasse sind, wird dem Mittelstürmer das Gehalt gekürzt. Er muss auf rund 30 Prozent seines vorherigen Gehalts verzichten. Füllkrug verdient künftig 745'000 Franken weniger pro Jahr, zuvor kassierte er 2,45 Millionen.

«Diesen Tod muss ich sterben»

«Ich habe dem Verein das Zeichen gegeben, dass ich nicht doof bin und verstehe, dass eine Verlängerung nicht zu gleichen Bezügen stattfinden kann wie vorher. Ich bewege mich in anderen Bereichen, aber den Tod muss ich sterben, wenn ich hierbleiben will», sagt der Tor-Held bei der «Bild».

Dass er überhaupt zur WM kam, gleicht einem Märchen. Füllkrug tat sich schon früh schwer als Profi, schaffte bei Bremen den Durchbruch nicht, fand via Fürth und Nürnberg den Weg nach Hannover, wo ihn FCZ-Meistercoach André Breitenreiter (49) in die Spur brachte. Vor drei Jahren dann der Wechsel zurück zu Bremen.

Dort schiesst er in der neuen Saison zehn Tore in 14 Spielen. Flick kann gar nicht anders, als ihn nach Katar mitzunehmen. Und schon ist Füllkrug der grosse Hoffnungsträger der Deutschen.

«Die Zahnlücke wurde für ein Implantat geweitet»

Die Zahnlücke, sein Markenzeichen, brachte ihm auch den Spitznamen «Lücke» ein. Diesen verpasste ihm sein Ex-Mitspieler Marko Arnautovic. Als Jugendlicher trug er deswegen eine Zahnspange. Füllkrug: «Die Lücke wurde geweitet, damit genug Platz für ein Implantat entsteht. Als die Lücke dann gross genug war, war ich schon Profi.» Die Behandlung wurde nicht zu Ende gebracht.

«Die Leute haben es positiv gesehen», erzählt Füllkrug. «Ich bin so mit meiner Frau Lisa zusammengekommen. Sie hat mich quasi so lieben gelernt.» Abgeschlossen hat er mit einer Behandlung der Zahnlücke aber noch nicht: «Es ist schon ein Thema, das noch machen zu lassen.»

So oder so: «Lücke» bringt den Deutschen die Hoffnung zurück. (wst)

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