Für den Formel-1-Einstieg 2026
Audi holt Schweizer Rennfahrer für Sauber-Projekt

Vor 20 Jahren sass Neel Jani als Testfahrer im Sauber-Petronas. Jetzt kehrt der Bieler in den Hinwiler Dunstkreis zurück. Audi setzt auf Jani als Entwicklungsfahrer im Simulator.
Publiziert: 23.06.2023 um 10:04 Uhr
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Aktualisiert: 23.06.2023 um 19:31 Uhr
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Ein Schweizer soll Audi schnell machen für den F1-Einstieg mit Sauber: Le-Mans-Sieger Neel Jani gibt künftig im Simulator in Neuburg an der Donau virtuell Gas für die Entwicklung.
Foto: Audi Formula Racing GmbH
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Der künftige Sauber-Partner Audi verpflichtet für sein Formel-1-Projekt den ersten Rennfahrer – es ist ein Schweizer. Der Bieler Neel Jani (39) wird Simulatorpilot bei Audi. Jani gibt virtuell Vollgas, um die für den F1-Einstieg 2026 längst gestartete Entwicklung des Motors voranzutreiben.

«Eine enorm spannende Sache, bei diesem Projekt praktisch ab der Stunde null mit dabei zu sein», sagt Jani zu Blick, «aber es ist auch eine grosse Verantwortung.» Denn ob Audi schon ab dem Debütjahr mit Sauber 2026 konkurrenzfähig ist, hängt ganz konkret auch von der Arbeit des Schweizers ab.

20 Jahre nach seinen Einsätzen als Testfahrer für Sauber-Petronas taucht Jani wieder im Dunstkreis der Hinwiler auf, auch wenn er sagt: «Mein neuer Job hat noch nichts mit Sauber zu tun. Jetzt geht es einzig um den Motor.»

Jani bringt grossen Wissens-Rucksack mit

Weil in der Formel 1 praktisch keine Testfahrten mehr erlaubt sind, wird heute viel Entwicklungsarbeit im Simulator erledigt. Wie ist das Ansprechverhalten? Wie muss die Software arbeiten? Wie reagiert im Hybridmotor die Batterie auf verschiedene Ladestände, wie wird die Energierückgewinnung optimiert?

Alles Fragen, die Routinier Jani aus seinen Einsätzen als dritter F1-Pilot bei Red Bull, als Le-Mans-Sieger bei Porsche und aus der Formel E bestens kennt. Seit er als Teenager Sauber-Testfahrer war und es mit dem F1-Einstieg nicht klappte, hat sich der Bieler abseits der Grands Prix einen Wissensrucksack zugelegt, der ihn nun auf fast unheimliche Weise für Audi prädestinierte.

Zwei weitere Jobs neben der neuen Audi-Arbeit

Den Aufbau eines F1-Teams erlebte er als Red-Bull-Junior mit, als die Bullen das Jaguar-Team aufkauften. Bei Porsche als Werksfahrer ist Jani mittendrin, als das Hybridauto für Le Mans entwickelt wird. Dann kommt noch Formel-E-Erfahrung und die deutsche Sprache hinzu. «Manchmal muss man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein», sagt Jani. Wohl wahr. Für den Job bei Audi kam er nämlich nur in Frage, weil er seit einem halben Jahr nicht mehr Porsche-Pilot ist.

Im virtuellen Kosmos bei AFR (Audi Formula Racing) in Neuburg an der Donau (D) soll Jani den künftigen Sauber-Antrieb schnell machen. Aber Jani rast auch weiterhin über den Asphalt. Für Proton gibt er bald erstmals in der Langstrecken-WM Gas, für das private Duqueine-Team fährt er die ELMS-Serie und führt seine Klasse an.

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