Wegen Alters-Regel
Schweizer Dresden-Goalie im Aufstiegs-Kampf überzählig

Die Dresdner Eislöwen brauchen im Final noch zwei Siege für den Aufstieg in die DEL. Janick Schwendener (32) ist dabei nur Zuschauer. Der Schweizer Goalie hat aufgrund der U24-Regel noch kein Playoff-Spiel bestritten. Was dahinter steckt.
Publiziert: 23.04.2025 um 14:40 Uhr
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Aktualisiert: 23.04.2025 um 22:19 Uhr
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Der Bündner Goalie Janick Schwendener steht seit 2021 bei den Dresdner Eislöwen im Tor.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Darum gehts

  • Dresden fehlen zwei Siege für DEL-Aufstieg, Schwendener ist nicht im Playoff-Kader
  • Der Goalie reist trotzdem mit dem Team und unterstützt als Zuschauer
  • Der Bündner hat in der Regular Season mehr als 50% der Spiele bestritten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Dresden kann den DEL-Duft schon riechen: Den Eislöwen fehlt noch ein Sieg für den Aufstieg. Jenem Team, bei dem der Bündner Janick Schwendener seit 2021 im Tor steht. Oder stehen würde. Denn der 32-Jährige hat in dieser Saison noch kein Playoff-Spiel bestritten. Aktuell duelliert sich Dresden im Playoff-Final mit Ravensburg, das allerdings nicht aufstiegsberechtigt ist.

Gesetzt für den Goalie-Job ist Kult-Keeper Danny aus den Birken (40). Der überzählige Schwendener reist trotzdem mit der Mannschaft an jedes Spiel. «Eine Luxus-Lösung», wie er selbst sagt. Ursache dafür ist die U24-Regel, die es in der DEL2 gibt. Sie besagt, dass nur 15 der 21 Spieler auf den Matchblatt 24-jährig und älter sein dürfen. «Wäre ich der Ersatz-Torhüter, würde ich einem Ü24-Feldspieler einen Platz wegnehmen», erklärt Schwendener. Deshalb opfert Trainer Niklas Sundblad (52, Sd) den erfahrenen Schlussmann. Stattdessen öffnet Teenager Paul Stocker (19) das Bandentürchen.

Schwendener in den Plan eingeweiht?

Ist Schwendener, der in der Regular Season mehr als die Hälfte der Spiele bestritten hat, in den Plan eingeweiht worden? «Vor den Playoffs wurde mir gesagt, dass Danny die Nummer eins sein wird», sagt der einstige HCD-Junior. Weil Aus den Birken stark spiele, habe sich an der Situation bisher nichts geändert.

Seine Fangquote liegt in den Playoffs bei 94,5 Prozent. Als der Ex-Nati-Goalie vor zwei Jahren verpflichtet worden ist, ist Schwendener die Hierarchie schon bewusst. «Er wurde als Verstärkung für unser Ziel Aufstieg geholt. Bis jetzt hatte er noch keinen Ausrutscher in der Leistungskurve», so Schwendener anerkennend.

Und so bleibt dem Doppelbürger (Sz/De) nur die Zuschauer-Rolle. «Am Anfang war ich extrem nervös, hatte schwitzige Hände. Doch mittlerweile bin ich ein routinierter Zuschauer», bewahrt er den Galgenhumor. Vor Heimspielen absolviert er im Kraftraum sein Programm, bevor er sich auf die Tribüne setzt. Nach den langen Fahrten nach Ravensburg, wohin das Team bereits am Vortag des Duells reist, lässt er es. Bei Bedarf unterstützt er auch mal die Team-Betreuer.

Natürlich, so räumt Schwendener ein, «würde ich lieber auf dem Eis stehen und spielen». Aber das Zugehörigkeitsgefühl stimme noch. «Und Titel und Aufstieg sind wichtiger als zwei, drei Spiele mehr auf meinem Konto.» In seiner Karriere hat er schon so manche schwierige Situation zuversichtlich gemeistert. Denn im besten Fall winkt dem Bündner noch eine Saison in der DEL. Schwendener hat seinen Vertrag mit Dresden erst im Februar für ein Jahr verlängert – ligaunabhängig.

Doch auch da hat er schon eine Vermutung: Sollte Aus den Birken auf die Fortsetzung seiner Karriere in der DEL verzichten, bekäme Schwendener wohl einen ausländischen Keeper als Konkurrenten, gegen den er sich durchsetzen muss. Das ist jedoch noch Zukunftsmusik, jetzt zählt der Final-Rhythmus.

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