Serge Aubin (49) ist ein höflicher Mensch. Deshalb kann es nicht erstaunen, dass der Trainer der Eisbären Berlin vor den Duellen gegen seinen Ex-Klub ZSC Lions gegenüber rbb24 sagte: «Zürich ist ein grosser Eishockey-Klub mit reicher Historie – ein wenig wie die Eisbären. Als ich dort Trainer war, erwischten wir einen schwierigen Start, ich musste rund um die Weihnachtszeit gehen. Ich habe dennoch grossartige Erinnerungen an den Verein und die Menschen.»
Doch nur gut können seine Erinnerungen an Zürich eigentlich nicht sein. Als Spieler erlebte der inzwischen 49-Jährige mit Servette einen herben Schlag, als er im sechsten Playoff-Finalspiel im Hallenstadion mit dem entscheidenden Penalty an Ari Sulander scheiterte. Und als Trainer wurde er vor bald sechs Jahren bei den Lions entlassen, als man in Zürich der romantischen Verlockung, nach über 25 Jahren Arno Del Curto zurückzuholen, nicht widerstehen konnte. Dabei war Aubin, der davor die Spiele oft mit traurigem Blick verfolgt hatte, just ein wenig aufgetaut und das Team allmählich in Fahrt gekommen (5 Siege in den letzten 7 Spielen), nachdem er unter schwierigen Umständen begonnen hatte.
Der damalige Wien-Headcoach wurde bereits nach Weihnachten 2017 im Hinblick auf die kommende Saison als ZSC-Trainer präsentiert, als man Hans Wallson gefeuert hatte. Erschwert wurde sein Start dadurch, dass Übergangstrainer Hans Kossmann mit den Lions den Titel holte.
Lions winkt ein Halbfinal gegen Servette
Die Aubin-Entlassung brachte den Lions kein Glück. Unter Del Curto rutschten die Lions von Platz 6 auf den 9. Rang ab und verpassten die Playoffs. Den nächsten Titel gewann man erst in diesem Frühling, fünf Jahre später.
Aubin hingegen landete schnell auf den Füssen. Sein Copain Stéphane Richer, der Sportchef der Eisbären, lotste ihn nach Berlin. Mit den Berlinern holte er 2021 und 2022 den Meistertitel. Und nach einem Krisenjahr mit dem Verpassen der Playoffs und Platz 11, in dem man an ihm festhielt, wurde Aubin mit dem Team aus dem Osten der deutschen Hauptstadt im letzten Frühling ein drittes Mal Meister.
Nach der dramatischen Heim-Niederlage gegen seinen Ex-Klub vor zwei Wochen sagte Aubin: «Wir haben gegen das vermutlich beste Team Europas gespielt. Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können, wenn wir unser System spielen. Es ist aber noch nicht vorbei, wir sind noch nicht aus dem Rennen. Wir fahren nach Zürich, werden das Spiel gewinnen und in den Halbfinal einziehen.» Die Lions sollten diese Drohung ernst nehmen, wenn sie in den Halbfinal (wohl gegen Servette) einziehen wollen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Färjestads BK | 6 | 16 | 17 | |
2 | ZSC Lions | 6 | 10 | 14 | |
3 | Lausanne HC | 6 | 8 | 14 | |
4 | HC Ocelari Trinec | 6 | 8 | 12 | |
5 | HC Fribourg-Gottéron | 6 | 7 | 12 | |
6 | Skelleftea AIK | 6 | 4 | 12 | |
7 | Eisbären Berlin | 6 | 7 | 11 | |
8 | Red Bull Salzburg | 6 | 7 | 11 | |
9 | Pelicans Lahti | 6 | 6 | 11 | |
10 | Sheffield Steelers | 6 | 5 | 11 | |
11 | Fischtown Pinguins | 6 | 4 | 10 | |
12 | Växjö Lakers | 6 | 1 | 10 | |
13 | HC Sparta Prag | 6 | -2 | 10 | |
14 | Genève-Servette HC | 6 | 2 | 10 | |
15 | Straubing Tigers | 6 | 0 | 9 | |
16 | Tappara Tampere | 6 | 4 | 8 | |
17 | HC Pardubice | 6 | 7 | 8 | |
18 | TH Unia Oswiecim | 6 | -5 | 8 | |
19 | Ilves Tampere | 6 | -4 | 7 | |
20 | KAC Klagenfurt | 6 | -10 | 5 | |
21 | Storhamar Hockey | 6 | -7 | 5 | |
22 | Rouen Dragons | 6 | -21 | 1 | |
23 | Fehervar AV19 | 6 | -19 | 0 | |
24 | SönderjyskE Ishockey | 6 | -28 | 0 |