Auf einen Blick
- Eisbären Berlin gedenken verstorbenem Tobias Eder beim Spiel
- Emotionaler Abschied mit Schweigeminute, Videowürfel-Tribut und Herz-Choreo der Fans
- Eder wurde mit 26 Jahren Meister, vier Monate vor Krebsdiagnose
Zwei Spiele verschoben die Eisbären Berlin letzte Woche. Eines, weil sich der Gesundheitszustand ihres Stürmers Tobias Eder erheblich verschlechtert hatte. Das nächste, nachdem der erst 26-jährige Nationalspieler am Mittwoch den Kampf gegen den Speiseröhrenkrebs verloren hatte. Am Sonntag nun standen die Eisbären nach Tagen tiefer Trauer erstmals wieder auf dem Eis. Die Partie gegen Nürnberg fand in Gedenken an Eder statt.
Der Abschied war emotional. Nach bewegenden Worten und während der Schweigeminute schütteln die Spieler auf der Linie immer noch fassungslos den Kopf. Tränen flossen, als Interview-Ausschnitte und Spielszenen Eders auf dem Videowürfel eingeblendet wurden. Und die Fans sorgten mit einer schönen Herz-Choreo für einen Gänsehautmoment. Das berührte auch die Familie des Verstorbenen.
Tumor wurde bei Routine-Check entdeckt
Eisbären-Geschäftsführer Thomas Bothstede erhielt unmittelbar danach eine Whatsapp-Nachricht von Tobias' Vater Robert Eder (55) und las sie vor: «Er schreibt einfach nur ‹Unfassbar›, mit einem riesigen Herzen. Glaubt mir, mir zittern selten die Knie oder die Hände. Das tun sie jetzt. Ich möchte mich im Namen der Familie Eder, im Namen sämtlicher Spielerfrauen und Freundinnen und im Namen der gesamten Eisbären und der Mannschaft bei euch bedanken. Das ist wirklich einmalig.»
Nach Minuten voller Emotionen mussten die Eisbären zum wohl schwersten Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte antreten. In Gedanken bei ihrem Teamkollegen. Aber dennoch fokussiert genug, um irgendwie einen 2:1-Sieg einzufahren, der jedoch völlig in den Hintergrund rückte.
Beim Stürmer, der seit 2023/24 beim Hauptstadt-Klub gespielt hat und gleich in der ersten Saison Meister wurde, wurde im August 2024 bei einer Routineuntersuchung ein bösartiger Tumor festgestellt. Nur drei Monate zuvor stand Eder an der WM noch im Kader der deutschen Nationalmannschaft.