«Der Elefant ist mächtig und trotzdem liebevoll»
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Rappi-Goalie Nyffeler im Zoo:«Der Elefant ist mächtig und trotzdem liebevoll»

Können die Lakers den grossen EVZ ärgern?
SCRJ-Goalie Nyffeler auf Tuchfühlung mit 4-Tonnen-Elefanten

Dass die Lakers noch immer als Underdog abgestempelt werden, stört Torhüter Melvin Nyffeler nicht. Denn er weiss: «Wir müssen uns vor niemandem verstecken.» Die Viertelfinal-Hürde ist mit Meister Zug dennoch hoch.
Publiziert: 15.03.2023 um 16:17 Uhr
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Lakers-Goalie Melvin Nyffeler in Knies Kinderzoo auf Tuchfühlung mit der Elefantenkuh Sabu.
Foto: Sven Thomann
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Knies Kinderzoo in Rapperswil-Jona SG. Nur noch wenige Tage bis zum Start der Playoff-Viertelfinals. Lakers-Goalie Melvin Nyffeler betritt die Elefanten-Anlage. Sabu wartet schon auf ihn. Er füttert die Elefantenkuh – 39-jährig und 4,5 Tonnen schwer – mit Rüebli. Der 1,78 Meter grosse Keeper wirkt neben dem Dickhäuter wie ein Winzling.

Elefanten haben Nyffeler schon immer fasziniert. Trotz ihrer beeindruckenden Erscheinung sind sie sanft. Weil Sabu der Rücken geputzt werden muss für den Sattel, legt sich die Elefantenkuh langsam neben Nyffeler hin und lässt sich überall von ihm streicheln.

Schlägt die Stunde eines Aussenseiters?

Seit 17 Jahren ist kein anderes Team mehr Meister geworden ausser Zug, Bern, Zürich oder Davos. Der EVZ hat es mit seinen Triumphen 2022 und 2021 immerhin geschafft, die Liga-Regentschaft der Grossklubs SCB, ZSC und HCD zu durchbrechen.

Und der Rest der Playoff-Teilnehmer? Wann, wenn nicht in dieser ausgeglichenen Saison wäre es Zeit für den grossen Auftritt eines Aussenseiters. Obwohl deren Meister-Palmares noch leer oder überschaubar ist.

Seit dem Aufstieg 2002 kann Servette keinen Titel vorweisen, sondern «nur» zwei verlorene Finals 2008 und 2010. Trotzdem: Nachdem die Genfer letzte Saison sogar die Playoffs verpasst hatten, dominierten sie diese Meisterschaft. Und bewiesen damit, dass sie gerüstet sind für grosse Aufgaben. Der Haken? In die Romandie ging seit Einführung der Playoffs 1986 noch kein Meisterpokal.

Seither ebenfalls noch keine Titel-Ehren gab es für den EHC Biel. Die Seeländer wurden letztmals 1983, 1981 und 1978 Champions. Anfangs Saison hatte niemand die Bieler auf einer Meister-Rechnung. Doch sie haben sich zu einem valablen Titel-Kandidaten gemausert, und nur deshalb die Regular Season nicht als Quali-Sieger abgeschlossen, weil sie im direkten Vergleich mit dem punktgleichen Servette schlechter abschneiden.

Die Lakers verblütten mit ihrer Konstanz schon viele Experten. Ihre Entwicklung seit dem Wiederaufstieg 2018 ging diesbezüglich stetig weiter. Die logische Folge für die noch Titellosen kann somit eines Tages der Titel sein. Schon diese Saison? Dafür müssten sie zuerst die meisterliche Hürde aus dem Weg räumen.

Und dann ist da noch der HC Lugano. Von einer Überraschung sind die Südtessiner meilenweit entfernt. (N.V.)

Seit 17 Jahren ist kein anderes Team mehr Meister geworden ausser Zug, Bern, Zürich oder Davos. Der EVZ hat es mit seinen Triumphen 2022 und 2021 immerhin geschafft, die Liga-Regentschaft der Grossklubs SCB, ZSC und HCD zu durchbrechen.

Und der Rest der Playoff-Teilnehmer? Wann, wenn nicht in dieser ausgeglichenen Saison wäre es Zeit für den grossen Auftritt eines Aussenseiters. Obwohl deren Meister-Palmares noch leer oder überschaubar ist.

Seit dem Aufstieg 2002 kann Servette keinen Titel vorweisen, sondern «nur» zwei verlorene Finals 2008 und 2010. Trotzdem: Nachdem die Genfer letzte Saison sogar die Playoffs verpasst hatten, dominierten sie diese Meisterschaft. Und bewiesen damit, dass sie gerüstet sind für grosse Aufgaben. Der Haken? In die Romandie ging seit Einführung der Playoffs 1986 noch kein Meisterpokal.

Seither ebenfalls noch keine Titel-Ehren gab es für den EHC Biel. Die Seeländer wurden letztmals 1983, 1981 und 1978 Champions. Anfangs Saison hatte niemand die Bieler auf einer Meister-Rechnung. Doch sie haben sich zu einem valablen Titel-Kandidaten gemausert, und nur deshalb die Regular Season nicht als Quali-Sieger abgeschlossen, weil sie im direkten Vergleich mit dem punktgleichen Servette schlechter abschneiden.

Die Lakers verblütten mit ihrer Konstanz schon viele Experten. Ihre Entwicklung seit dem Wiederaufstieg 2018 ging diesbezüglich stetig weiter. Die logische Folge für die noch Titellosen kann somit eines Tages der Titel sein. Schon diese Saison? Dafür müssten sie zuerst die meisterliche Hürde aus dem Weg räumen.

Und dann ist da noch der HC Lugano. Von einer Überraschung sind die Südtessiner meilenweit entfernt. (N.V.)

Mit einem Grossen bekommen es die Lakers auch im Viertelfinal zu tun. Meister Zug wartet. Der SCRJ ist da der Aussenseiter. Ist er das wirklich? «Wir drücken uns kein Label auf», sagt Nyffeler, «wir verstehen aber, dass wir in vielen Augen der Underdog sind. Das ist auch okay.» Schon vor einem Jahr sind sie das, als sie sich im Viertelfinal mit dem HC Davos duellieren – ebenfalls mit Heimvorteil. Plötzlich liegen die Lakers in der Serie 3:0 vorne und haben vier Matchpucks. Und verlieren viermal in Folge.

«Da haben wir Lehrgeld bezahlt», so Nyffeler. Aber man mache sich nicht zu viele Gedanken über die Vergangenheit, «wir wissen, woher wir kommen, und sind geerdet.» Dennoch ist der EVZ eine schwierige Viertelfinal-Hürde, das kann der 28-Jährige nicht verneinen. «Aber wir müssen uns vor niemandem verstecken.» Auch nicht vor dem Meister, der den dritten Titel in Serie anstrebt. Denn der Druck ist klar verteilt.

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«Die Ambitionen sind da»

Die Zuger haben erst wenige Runden vor Quali-Ende den Tritt so richtig gefunden. Die Lakers hingegen überzeugen die ganze Saison über mit Konstanz und haben sich auf dem dritten Platz behauptet. Die mangelnde Playoff-Routine können sie mit ihrem Selbstvertrauen und Vertrauen ins System wettmachen. «Die Ambitionen sind da. Wann, wenn nicht diese Saison, könnte einem Aussenseiter eine Überraschung gelingen.» Bei Nyffeler, dessen Vertrag bis 2026 läuft, sowieso. Sein grosser Traum ist, mit dem SCRJ eines Tages den Meisterkübel in die Höhe stemmen zu können.

In die Höhe gehts für Nyffeler zum Abschluss seines Kinderzoo-Besuchs. Auf dem Rücken von Sabu dreht er noch eine Runde. Und hat diesen grossen Dickhäuter bestens im Griff.

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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